Ungarn – und hierbei insbesondere Transdanubien, also alle Gebiete westlich der Donau, aber auch die Grenzregion zur Slowakei – gelten grundsätzlich als Zeckenrisikogebiet. Und die Gefahr wird immer größer!
Vor nicht allzu langer Zeit wurde lediglich empfohlen, im Wald und auf Wiesen vorsichtig zu sein und beispielsweise lange, helle Hosen zu tragen und diese von Socken umschließen zu lassen. Doch das ist mittlerweile zu wenig. Ungarischen Presseberichten zufolge häufen sich die Fälle, wonach die kleinen Biester mittlerweile auch auf Freiluftsportanlagen, in Parks, auf Spielplätzen und nicht zuletzt auch in Gärten regelmäßig und landesweit auftreten. Grund zur Panik besteht deswegen aber nicht, denn es gibt mehrere Möglichkeiten, sich gut zu schützen.
Experten empfehlen, sich entsprechend impfen zu lassen. Eine „Zeckenschutzimpfung“ verhindert freilich nicht, dass man einen Zeckenbiss erleidet. Vielmehr geht es darum, die Folgen eines solchen Kontaktes zu minimieren. Der Zeckenbiss selber ist für den Menschen nämlich ungefährlich, viele bemerken ihn nicht einmal. Die kleinen Blutsauger können aber das FSME-Virus übertragen – und dann ist sozusagen Schluss mit lustig. Es kann zu einer Hirnhautentzündung kommen, die im günstigsten Fall ähnliche Symptome wie eine schwere Grippe hat, aber auch Lähmungen und Bewusstseinsstörungen bis hin zum Koma sind ebenso wenig ausgeschlossen wie bleibende Schäden. Ein wirksames Gegenmittel gibt es (dann) nicht mehr, die Ärzte können nur versuchen, den Krankheitsverlauf zu mildern. Es gilt der Grundsatz, wonach die Beschwerden mit dem Alter der Patienten zunehmen, Kinder und Jugendliche sind also insgesamt weniger gefährdet.
Die FSME-Impfung erfolgt grundsätzlich in drei Schritten. Nach der Grundimmunisierung sind noch zwei Folgeimpfungen 1-3 Monate bzw. 9-12 Monate später vorzunehmen. Bereits nach 14 Tagen besteht aber ein ganz guter Virenschutz. Um auch wirklich geschützt zu sein, steht alle drei bis fünf Jahre eine Auffrischung an.
Neben der Schutzimpfung wird generell empfohlen, bei einem Ausflug in die Natur entsprechende Sprays und Cremes zu nutzen, die die Plagegeister von einem Biss abhalten können. Der Schutz besteht dann freilich nur wenige Stunden. Am Strand sollte man seinen Körper ebenso regelmäßig auf eventuelle Zeckenbisse untersuchen – und das betrifft auch die Teile, die normalerweise von der Badebekleidung bedeckt sind! Und vergessen Sie dabei auch nicht, ihren vierbeinigen Freund abzusuchen. Oftmals hängen die Zecken nur im Fell, von wo aus der Weg auf die menschliche Haut nicht mehr weit ist.
Selbst wenn man einen Zeckenbiss erlitten hat, muss man nicht in Panik verfallen. Allerdings sollte man den ungeliebten Gast ausschließlich mit einem entsprechenden, in Apotheken erhältlichen Set entfernen. Verzichten Sie unbedingt auf „Geheimtipps“ mit Fett, Cremes oder Klebstoff, da die Zecke bei einer solchen Behandlung ihren – womöglich – bazillenhaltigen Speichel erst recht in das menschliche Opfer pumpt. Auf jeden Fall sollte man sich den Zeitpunkt des Kontaktes gut merken und bei Erkältungs- oder Grippesymptomen in der Folgezeit umgehend einen Arzt aufsuchen, damit dieser ggf. möglichst schnell Behandlungen vornehmen kann.