Das britische Ärzteblatt „The Lancet“ analysierte in einer weltweiten Studie, wie es um die Gesundheit der Menschen in den einzelnen Ländern steht. Dabei ging es nicht nur um das Gesundheitssystem an sich, sondern um einen ganzen Strauß von Indikatoren, wie z.B. die Säuglingssterblichkeit, die Verbreitung von Hepatitis, Todesfälle im Zusammenhang mit Luftverschmutzung und auch die Mordrate des jeweiligen Landes. Ungarn erreichte dabei 67 von 100 Punkten, was zu einem 46. Platz weltweit reichte. Damit steht man zum Teil deutlich vor den Nachbarländern Serbien (60 Indexpunkte), Rumänien (59) und Ukraine (46) und hinter Slowenien (75), Österreich (74), Slowakei (72) und Kroatien (68).
Überdurchschnittlich Punkten konnte Ungarn in den Bereichen Verbreitung von Hepatitis B, einer guten Impfrate, allgemein guter Hygiene und dem Trinkwasser. Auch das ungarische Gesundheitssystem steht im internationalen Vergleich nicht so schlecht da. Problematisch sind dagegen die extrem hohe Selbstmordrate – es gibt nur wenige Länder, wo jährlich von 100.000 Einwohnern 25 selbst ihr Leben beenden – sowie der Alkoholmissbrauch und der Zigarettenkonsum. Die beiden letztgenannten Punkte wirkten sich übrigens auch sehr negativ auf das Ergebnis von Slowenien und Österreich als führende Länder in der Region aus. Potenzial gibt es in Ungarn auch bei den chronischen Krankheiten und der durch Luftverschmutzung verursachten Todesfälle.
Wie man das Gesamtergebnis nun interpretiert, bleibt natürlich jedem selbst überlassen. Grundsätzlich gibt es in Ungarn eine gute Basis, einen gesunden Lebensstil führen zu können. Ob jemand raucht oder übermäßig viel Alkohol trinkt, ist dann eine sehr individuelle Frage.
von Stefan Höhm (sh)