Nicht wenige Menschen werden sich in den letzten Tagen auch in Ungarn verspätet haben. Schuld daran wird hauptsächlich das winterliche Wetter gewesen sein. Viele setzten sich aber auch ins Auto und dachten dann – sehr erschrocken! – „Was, schon sooo spät?!“. Beim Blick auf den Radiowecker oder irgendeine Uhr in der heimischen Küche schien man noch im allmorgendlichen Rhythmus zu sein, jetzt „fehlten“ auf einmal 5 oder 6 Minuten.
Wie kann das sein?
Hierfür gibt es eine relativ einfache technische Erklärung – und die hat durchaus etwas mit dem Winter zu tun. In der letzten Zeit gab es in u.a. Deutschland eine Energieknappheit. Nichts Dramatisches, das passiert immer wieder mal. In diesem Fall sinkt die Netzfrequenz unter 50 Hertz, was meist innerhalb von kurzer Zeit von den Versorgern wieder ausgeglichen wird. Diesmal jedoch nicht. Und so gingen die Zeitgeber, die über Steckdosen betrieben werden und dabei über keinen Quartzstabilisator verfügen, sondern die Zeit nur anhand der Schwingungen im Stromnetz messen, auf einmal bis zu 6 Minuten nach. Da die Versorgungsnetzwerke mittlerweile länderübergreifend miteinander verbunden sind, kamen die Zeitverluste anscheinend auch in Ungarn an. Nicht betroffen waren Funkuhren und teurere Quarzuhren.
Das Gute an dieser Nachricht ist zunächst, dass der heimische Radiowecker wohl doch nicht langsam seinen Geist aufgibt. Man muss sich auch keine Gedanken über die Qualität des Stroms machen, die eingespeisten Frequenzen lagen immer noch im Bereich von mehr als 49,9 Hertz, die Geräte werden dadurch nicht beschädigt.
Und man muss die Uhren nicht einmal neu einstellen, denn die Versorger werden die verlorenen Minuten – wie immer – noch ins Energienetz einspeisen. Wer dennoch an der Uhr dreht, wird demnächst vielleicht sogar 5 Minuten eher im Büro sein. Auch nicht schlecht. Behalten Sie also auf jeden Fall Ihre Uhren im Auge.