Wenn es nach Volkswirtschaftsminister Mihály Varga (Fidesz) geht, sollen die Arbeitgeber im kommenden Jahr um weitere 40 Milliarden Forint entlastet werden. Erreicht werden soll dies, in dem die Arbeitgeberabgaben auf gezahlte Löhne ab Januar 2018 nicht nur um 2, sondern um 2,5% gesenkt werden. Ein entsprechender Gesetzesvorschlag wurde von seinem Haus ins Parlament eingebracht.
Wie der Minister in einer Pressemitteilung erinnerte, vereinbarte die ungarische Regierung im vergangenen November mit Vertretern von Arbeitgebern und Arbeitnehmern, dass in Ungarn das Zeitalter der Niedriglöhne beendet werden solle. Dazu wurde festgelegt, dass die Sozialabgaben (ohne Krankenversicherung) zum 1.1.2018 auf 20% gesenkt werden sollen. Da aufgrund der Wettbewerbslage am Markt in den ersten neun Monaten dieses Jahres bereits eine elfprozentige Steigerung der Bruttolöhne zu verzeichnen war, gäbe es nun erneut Spielraum für weitere Senkungen bei den Lohnnebenkosten. Das halbe Prozent würde eben diese 40 Milliarden Entlastung zur Folge haben. Daneben sollen die Abgaben für die Krankenversicherung von 22% auf 19,5% gesenkt werden.
Minister Varga unterstrich, dass Ungarn aktuell über den zweitniedrigsten Einkommenssteuersatz in der EU verfüge. Staatspolitisches Ziel der Senkungen sei es, den Anteil der Schwarzarbeit weiter zurückzudrängen. Aus diesem Grunde seien in der Zukunft weitere Senkungen der Arbeitgebersteuern geplant.
von Stefan Höhm (sh)