Stefan Höhm (sh): Am Samstag wird vom Ungarischen Nationalmuseum eine Wanderaussttellung in Eger über den 1. Weltkrieg eröffnet. Weitere Stationen in diesem Jahr sind Hódmezővásárhely, Győr, Karcag, Kecskemét und Debrecen, 2018 geht es nach Vác, Pécs und Békéscsaba.
Unter dem Titel „Többes számban“ (In mehreren Zahlen) werden bis zum 21. September in der nordungarischen Stadt in einem Zelt Ausstellungsstücke gezeigt, die vom Leben der Soldaten an und hinter der Front zeugen. Bei der Urkatastrophe des vergangenen Jahrhunderts ging es um Massen – Massenproduktion, Massenpropaganda, Massenvernichtung. Und das wird man bei der Ausstellung sehen und spüren können, wurde in einer Presseaussendung versprochen. Daneben geht es aber auch um sehr persönliche Dinge, wie z.B. Feldpostbriefe von und an die Front. Insgesamt werden mehr als 700 Gegenstände gezeigt. Mit dem auffälligen Zelt will man auch direkt in die Stadtzentren, um die Menschen anzusprechen.
Der 1. Weltkrieg ist in Ungarn bis heute präsenter als etwa in Deutschland, wo man sich eher an den 2. Weltkrieg erinnert. Fast jede ungarische Familie ist bis heute von den Folgen des Krieges von 1914 bis 1918 in irgendeiner Form betroffen. Mit dem Vertrag von Trianon gingen zwei Drittel des Staatsgebiets gingen verloren, viele Ungarn lebten auf einmal im Ausland.