Die ungarische Hauptstadt Budapest gilt zurecht als Perle an der Donau. Auf der westlichen Uferseite erhebt sich der Stadtteil Buda majestätisch über der Donau, auf der anderen Seite liegt das flache, aber nicht weniger interessante Pest. Wer endlich in der ungarischen Hauptstadt angekommen ist, hat also jede Menge zu entdecken. Die Frage ist nur das Wie.
Wie in anderen Großstädten auch kann man von einer Erkundung mit dem Auto nur abraten. Die Straßen sind meist nicht nur in den Spitzenzeiten überlastet, und am Ziel stellt sich dann die oftmals schwierige Frage, wo man seinen fahrbaren Untersatz abstellen kann. Es gibt kaum mehr eine touristisch interessante Ecke, wo man noch kostenlos parken darf. In Parkhäusern hängen die Gebühren von den jeweiligen Betreibern ab, auf der Straße zahlt man je nach Lage meist zwischen 300 und 600 Forint (1-2 Euro) pro Stunde. Die Parkgebühren kann man mittlerweile praktisch per Handy bezahlen, an den Parksäulen sind die Schritte hierzu verständlich erklärt. Wer möchte, kann sich natürlich auch ein Parkticket aus dem Automaten ziehen, sollte dies aber auf jeden Fall gut sichtbar im Fahrzeug auslegen, denn die Kontrollen sind sehr engmaschig. Nach wie vor „beliebt“ sind Parkkrallen, die jeden Urlaubstag vermiesen können.
Die öffentlichen Verkehrsmittel sind in Budapest grundsätzlich gut ausgebaut. Die Transportmittel selber sind vielleicht oftmals nicht die neuesten, aber auch ein alter Ikarus-Bus bringt einen sicher von A nach B. Die Budapester U-Bahn ist ohnehin sehr sehenswert, denn sie wurde bereits 1896 als erste auf dem europäischen Festland eröffnet. Die alten Haltestellen der M1 sind originalgetreu restauriert und somit lebende Denkmäler. Teile der ältesten U-Bahn-Linie gehören sogar zum Unesco-Weltkulturerbe! Sehenswert sind auch die Bahnhöfe der M2. Streng nach sowjetischem Vorbild gebaut führen scheinbar endlos lange Rolltreppen bis zu 60 Meter unter die Erde, wo dann prunkvoll gestaltete Stationen auf die Fahrgäste warten. Nostalgiefans der Bahn kommen teilweise bis heute auf ihre Kosten, da noch Züge aus den 70er Jahren. Daneben gibt es noch Straßenbahnen, O-Busse (elektrische Oberleistungsbusse) sowie die Vorortbahn HÉV. Linienschiffe auf der Donau, die Seilbahn auf den Burgberg, die Zahnradbahn auf den Széchenyi-Berg, den Sessellift zum János-Berg sowie die Kindereisenbahn sollen an dieser Stelle ausgeklammert werden, da sie weniger wegen ihrer Transportfunktion, sondern als Attraktion an sich zu betrachten sind.
Benutzen kann man die Budapester Verkehrsmittel mit einem Fahrschein ab 350 Forint (1 Euro). Ein einfacher Fahrschein berechtigt aber nicht zum Umsteigen. Ausgenommen ist hiervon nur die Metro, wo man an den Knotenpunkten umsteigen darf, sofern man den U-Bahn-Bereich nicht verlässt. Auch mit Umsteigetickets ist eine Fahrtunterbrechung nicht erlaubt. Überlegenswert sind 24-Stunden-Tickets (1.650 Ft – 5,50 €), 72-Stunden-Tickets (4.150 Ft – 13,80 €) oder Wochenkarten (4.950 Ft – 16,50 €). Wir empfehlen Ihnen, sich in Ihrem Hotel oder an einem internationalen Schalter in einem der großen Bahnhöfe beraten zu lassen, da detaillierte Preisinformationen im Internet nur auf Ungarisch zu erreichen sind: https://www.bkk.hu/tomegkozlekedes/jegyek-es-berletek/jegy-es-berletarak/
Fahrscheine erhalten Sie in der Metro und an größeren Haltestellen an Automaten, in Tabakläden oder zahlreichen Kiosken. Ein Erwerb im Bus ist nicht immer möglich und auf jeden Fall teurer. Auf den Fahrscheinen ist in englischer Sprache vermerkt, wozu sie berechtigen. Ob sich eine Budapest-Card lohnt, die zur kostenlosen Nutzung des Nahverkehrs berechtigt und mit der verschiedene Attraktionen kostenlos oder zu einem ermäßigten Preis genutzt werden können, hängt von den persönlichen Plänen ab. Informationen zur Budapest-Card finden Sie hier: https://www.budapestinfo.hu/de/budapest-card
Auch wenn die Zeit drängt und es selbst an größeren Bahnhöfen vorkommen kann, dass der Ticketverkäufer nur die Landessprache Ungarisch beherrscht, sollte man sich nicht dazu hinreißen lassen, „schwarz“ zu fahren. Gerade in der Metro kommen Kontrollen recht häufig vor, Ärger und Peinlichkeiten sind also vorprogrammiert.
Kinder unter 6 Jahren und Erwachsene ab 65 Jahren können kostenlos fahren. Dies gilt auch für EU-Bürger sowie Staatsangehörige von Norwegen, Island, Liechtenstein und der Schweiz, ein Lichtbildausweis ist jedoch als Nachweis mitzuführen.
Vor allem nachts, wenn Metro und Busse nicht fahren, sind Taxis eine gute Möglichkeit, nach Hause zu kommen; tagsüber ist wegen der vielen Staus eher davon abzuraten, auch wenn die Fahrer die Busspuren nutzen dürfen. Alle Budapester Taxis sind gelb lackiert und verfügen über ein gelbes Nummernschild. Die Tarife sind einheitlich und deutlich am Fahrzeug von außen lesbar angebracht. Neben einer Grundgebühr von 450 Forint kostet eine Fahrt 70 Forint/Minute bzw. 280 Forint pro Minute. Ein Bezahlen mit Kreditkarte ist möglich. Im Gegensatz zur früher macht es keinen Unterschied mehr, ob man ein Taxi bestellt oder einfach von Straßenrand aus anhält.