Nach einer mehrstündigen Sitzung des Vorstandes des ungarischen Fußballverbandes (MLSZ), bei der auch der nach der 0:1-Niederlage in Andorra heftig in die Kritik geratene Nationaltrainer Bernd Storck teilnahm, erklärte Verbandspräsident Sándor Csanyi am Donnerstagabend, dass man weiterhin mit dem deutschen Trainer zusammenarbeiten möchte, der nach der Niederlage in der WM-Qualifikation von sich aus seinen Rücktritt angeboten hatte. Ausschlaggebend war anscheinend nicht nur Storcks Rechenschaftsbericht in Sachen Nationalmannschaft, sondern seine Arbeit als Sportdirektor, bei der er auch für den Nachwuchs zuständig sei und nach Csanyis Worten „hervorragende Arbeit” leiste.
Der Verband versucht sich in diesen Tagen aber nicht nur in personeller Konstanz, sondern möchte auch einen neuen Schulterschluss mit den Fans schaffen. Bei den noch ausstehenden drei Heimspielen in der WM-Qualifikation (31.8. Lettland, 3.9. Portugal, 10.10. Färöer) kosten die Eintrittskarten nur 1.000 Ft, Dauerkartenbesitzern wird die Differenz vom MLSZ erstattet. Noch preiswerter wird es für die Fans, die in den weiten Weg in die Pyrenäen auf sich nahmen, um dann von der eigenen Mannschaft eigentlich unverdauliche fußballerische Kost vorgesetzt zu bekommen: Ihnen wird der deutsche Trainer persönlich die Tickets für die Spiele gegen Lettland und Portugal bezahlen.
Auf die nach der peinlichen Niederlage in Andorra aufgekommene Kritik, nicht jeder ungarischer Nationalspieler sei so aufgetreten, wie man das in der Auswahl erwarten könne, erwiderte der Trainer, der zu jeder Zeit vor seiner Mannschaft stand und selbstkritisch auftrat, dass er auch von seinen Spielern erwarte, jetzt Verantwortung zu übernehmen, und jeder ausstrahlen müsse, was für eine Ehre es sei, im Trikot der Nationalmannschaft auf dem Platz zu stehen und sein Land zu vertreten.