Ob das eine gute Nachricht ist, wird man wohl erst später erfahren: das ungarische Baugewerbe wächst auf die gesamte EU bezogen am schnellsten. Während die Umsätze in den anderen 28 Mitgliedsstaaten im Durchschnitt um 0,7% im Vergleich zum Vormonat zurückgingen, stiegen sie in Ungarn um 2,0% – obwohl das Wetter im September deutlich „baufreundlicher“ als im Oktober ist!
Interessanter als Monatsvergleiche sind freilich die Abgleiche mit den Zahlen von 2016. Auf Jahressicht legte die Baubranche in Ungarn um 38,1% zu, gefolgt von Slowenien und Polen (29,5% bzw. 18%). Von einem „gesunden Wachstum“ möchte man da nicht mehr sprechen.
Nicht wenige Marktteilnehmer warten schon seit einiger Zeit auf ein Platzen der Immobilienblase. Aber seit ihrem Tiefpunkt im Sommer 2012 steigen die Preise unaufhaltlich. Die Gründe hierfür sind vielschichtig: die Banken vergeben nach der Krise Ende der Nullerjahre wieder Kredite, die ungarische Wirtschaft wächst robust, Fachleute fehlen und Geld, für das es keine zinsattraktiven Anlagemöglichkeiten mehr gibt, sucht einen vermeintlich Hafen. Und in Ungarn gelten Immobilien immer noch als „Betongold“.