„Ungarisch“ Schenken: ein Hubschrauber – Wir wollen Ihnen helfen, ein „ungarisches” Geschenk außerhalb von Palinka, Paprikapulver und Salami zu finden. Unser heutiger Vorschlag wäre ein Hubschrauber.
Wir denken da weniger an einen „richtigen“ Hubschrauber, der selbst gebraucht leicht einen siebenstelligen Eurobetrag ausmachen kann. Außerdem passt so ein Ding auch nicht unter den Weihnachtsbaum. Aber die kleine Modellvariante dürfte drin sein, vielleicht auch in Form einer Drohne.
Entscheidend für den ungarischen „Touch“ ist es, dass auf einen oder mehrere Rotoren übertragene Motorkraft für Auf- und Vortrieb sorgt. Wie so oft bei solch grundlegenden Erfindungen war es nicht ein Geistesblitz eines einzelnen Erfinders, sondern das Fortschreiten der Technik als solches. Erste Skizzen einer „Flugschraube“ fertigte bereits Leonardo da Vinci im 15. Jahrhundert an, aber erst im 20. Jahrhundert war die Zeit hierfür wirklich reif. Zwar erkannte man schon im 18. und 19. Jahrhundert, dass sich Gegenstände mit koaxialen Rotoren stabil in der Luft bewegen. Da ein Hubschrauber aber nicht aus Papier ist, sondern da schnell ein paar 100 Kilogramm zusammenkommen, bedurfte es zuerst entsprechend leistungsfähiger Motoren.
Das Problem lag für die Tüftler darin, dass ihre Modelle nur wenige Zentimeter in der Luft schwebten oder nur Sekundenflüge ermöglichten. Und hier erwarb sich Oszkár Asbóth seine Verdienste, der von 1928 bis 1931 mit bescheidenen Mitteln vier Hubschrauber baute und dabei sowohl Steuerbarkeit als auch Flugzeit wesentlich verbesserte, was ihn – zumindest mit einer ungarischen Brille – dazu qualifiziert, ihn als Erfinder des Hubschraubers zu titulieren und in unsere „Ungarisch-schenken-Serie“ aufzunehmen.