Wer in Ungarn seinen Urlaub verbringt, verlässt die Eurozone und muss sich demzufolge mit dem Thema Geldwechsel auseinandersetzen. Theoretisch ist es zwar zumindest in den großen Touristenzentren möglich, mit Euro zu zahlen. Aber diese Alternative existiert keinesfalls flächendeckend und ist auf jeden Fall mit einem schlechten Kurs behaftet.
Beim Geldtausch gilt es freilich, einige Fallstricke zu beachten. Nicht zu empfehlen ist der Bargeldumtausch unmittelbar bei der Einreise an der Grenze, auf einem Flughafen oder internationalen Bahnhof. Hier sind die Konditionen durchweg unattraktiv. Das betrifft nicht nur den Kurs selber, sondern z.B. auch die eigentlich kaum einsehbaren Gebühren an Geldautomaten. Hier sollte man sich allenfalls mit einer Notreserve eindecken, um die ersten Stunden „überleben“ zu können. Ebenfalls nicht zu empfehlen ist Geldwechseln bei der eigenen Hausbank in Deutschland.
Wer Bargeld tauschen möchte, sollte das nicht an den klassischen Touristenhotspots tun. Dies gilt ausdrücklich auch für die Anlegestellen von Donauschiffen in Budapest. Hier reicht es manchmal schon, einfach einmal 100 Meter weiterzugehen. Die „erstbeste“ Wechselstube wird nicht selten die schlechteste sein.
Eine „gute“ Wechselstube erkennt man daran, dass nicht nur auf eine Umtauschgebühr verzichtet wird, sondern sie zeichnet sich auch dadurch aus, dass der An- und Verkaufskurs einer Währung nah beieinander liegen. Bei Banken und in größeren Einkaufszentren liegt dieser Spread oft bei 30 Forint und mehr, andere Wechselstuben kommen teilweise auch mit weniger als 5 Forint hin. In diesem Fall kann man nicht viel falsch machen. Wer größere Summen im vierstelligen Eurobereich tauschen möchte, sollte dennoch auch hier nach Sonderkonditionen fragen.
Wer größere Summen – egal ob bar oder unbar – tauschen möchte, findet nach der Eingabe von „EURHUF“ bei Google zahlreiche Links zu den Wechselkursverläufen der letzten Zeit. Hier kann man sich auch über den Devisenkurs informieren.
Eine weitere, meist gute Möglichkeit der Eindeckung mit Forint gibt es in Form von Geldautomaten, die man in Ungarn auch an fast jeder Ecke findet. Sofern diese nicht wie beschrieben an „neuralgischen“ Punkten aufgestellt sind, hängt die Attraktivität des Kurses dann von den Gebühren der eigenen Hausbank ab. Fragen Sie vor Antritt der Reise, welche Kosten hier berechnet werden.
Aber Vorsicht! Beim Bezahlen oder Abheben mit Karte wird man vom System oftmals gefragt, ob die Abrechnung in Euro oder ungarischen Forint (HUF) erfolgen soll. Wählen Sie hier unbedingt die Variante „HUF“, da bei der Eingabe von „Euro“ doppelte Umtauschgebühren anfallen! Auch in anderen Ländern sollte man deshalb immer die jeweils lokale Währungseinheit präferieren.
Nicht unerwähnt sollte bleiben, dass man in Ungarn fast überall kostenlos mit der Karte bezahlen kann. Die Umrechnung durch die heimische Bank erfolgt hier nah am Börsendevisenkurs – besser geht es kaum.
Somit möchten wir Ihnen für Ihren Ungarnurlaub raten, möglichst oft mit der Karte zu zahlen und eine noch „vertretbare“ Summe Bargeld mitzuführen und diese an einer „guten“ Wechselstube umzutauschen. Mit Hilfe der Konto- oder Kreditkarte können Sie dann sicherstellen, dass auch am Ende des Urlaubs oder im Falle unvorhersehbarer Ausgaben wie Autoreparaturen noch genügend Geldmittel verfügbar sein werden.
Der Euro-Forint-Kurs liegt seit längerer Zeit irgendwo bei 1:310, d.h. nominell werden hier bereits bei einem einfachen Einkauf Summen erreicht, für die man in Deutschland ein Auto kaufen oder ein Jahr arbeiten müsste. Verinnerlichen Sie sich deshalb den tatsächlichen Wert der ungarischen Geldscheine, um einen Bezug zu ihnen zu finden.