Wer auch immer bei der Planung des Thermalbades Sárvár die Verantwortung trug, muss an dieser Stelle gelobt werden. Hier gibt es eigentlich alles, was man sich von so einem Bad wünscht: zahlreiche Becken, die direkt mit dem Außenbereich verbunden sind und über unzählige Erlebniselemente verfügen, ein angenehmes Ambiente, Massagen, Fitness und sogar eine Bowlingbahn. Man kann sogar im Wasser Schach spielen – klassischer geht Thermalbaden in Ungarn wirklich nicht! Für Familien ist wichtig, dass der Kinderbereich nicht nur unglaublich groß ist, sondern wirklich für jeden etwa im Angebot haben. Selbst wer nicht mehr ins Wasser möchte, kann seinen Nachwuchs noch sehr gut beschäftigen. An Bastelstationen und im Kinderspielraum findet sich garantiert etwas. Dafür gibt es von Ungarn-TV das Prädikat „überaus kinderfreundlich“.
Es lohnt sich also, hierfür auch eine längere Anreise in Kauf zu nehmen. Und das machen die Besucher anscheinend. Wenn man an einem langen Wochenende eine Stunde nach Eröffnung den Schlüssel mit einer Nummer jenseits der 700 bekommt, sagt das schon alles. Dennoch wirkt das Bad selbst bei solch einem Ansturm keineswegs überfüllt. Die Planer schafften es, hier unglaublich viele „Ecken“ auf mehreren Ebenen zu erschaffen, so dass sich die Menschen gut verteilen.
Gut gelöst ist auch die Verpflegung der Gäste. In einem Selbstbedienungsrestaurant gibt es eine breite Auswahl an nationalen und internationalen Speisen, auch Fastfood gibt es in Form von Döner und Pizza. Die Bedienung erfolgt zügig und freundlich, gleichwohl sollte man die absoluten Spitzenzeiten logischerweise möglichst umgehen. Beim Bezahlen merkt man aber auch, dass die Betreiber um die Beliebtheit des Bades wissen. Das gilt schon für die Eintrittspreise, die für die Region eher im oberen Bereich angesiedelt sind, als auch für die Verpflegung: fast 2.000 Forint etwa für eine panierte Hühnerbrust mit Pommes sind ein durchaus stolzer Preis dafür, dass man sich das selbst auf einem Plastiktablett abholen muss. Wer denkt, in einem der naheliegenden Lokale schnell für ein preiswerteres Tagesmenü einzukehren, ist ebenfalls auf dem Holzweg: eine Tageskarte berechtigt nur zum einmaligen Eintritt.
Kreativ war man auch bei der Definition der „Hauptsaison“. Die gibt es hier nämlich nicht nur während der Sommerferienzeit, sondern poppt auch mal für nur drei Tage zu Pfingsten und anderen verlängerten Wochenenden auf. Die Erhöhungen bewegen sich jedoch meist im einstelligen Prozentbereich.
Als Badegast fühlt man sich dadurch aber keineswegs abgezockt, Qualität hat eben ihren Preis. Und Qualität wird in Sárvár wirklich großgeschrieben. In jeder der vielen – und ausgesprochen sauberen – Ecken. Von daher sollte man diesem Thermalbad unbedingt einmal einen Besuch abstatten.
Weitere Informationen auch auf Deutsch finden Sie hier: http://www.sarvarfurdo.hu/