Stefan Höhm (sh): 80% der der Ungarn zwischen 30 und 59 Jahren haben in den letzten 3 Jahren wenigstens einmal im In- oder Ausland einen längeren Urlaub verbracht. Mehr als 70% der „Nichturlauber“ gaben dafür finanzielle Probleme an. Andere hatten zwar das Geld, wollten es aber nicht für einen Urlaub ausgeben. Auch „Zeitmangel“ wurde als Grund für den fehlenden Urlaub angegeben.
Wenn der Ungar verreist, dann am liebsten mit der Familie bzw. dem Partner. Nur 12% verreisten mit Freunden, Alleinreisende gibt es nur ganz selten. Im Urlaub möchten Herr und Frau Magyar dann am liebsten nicht viel tun, knapp drei Viertel faulenzen vorwiegend am Strand. An den schönsten Tagen des Jahres lässt man sich am liebsten auch in einem Restaurant bedienen, anstatt selbst in der Küche zu stehen. Dabei wird zunehmend auf die Qualität des Essens und eine ansprechende Umgebung geachtet. Das alte Motto, wonach es vor allem billig sein muss, ist nicht mehr aktuell, im Gegenteil: über 80% geben im Urlaub für ein Abendessen im Restaurant mehr aus als zu Hause. Die mehr oder weniger einfachen Stände am Balaton für Hekk, Lángos und Eis waren aber auch wie immer bestens be- und gesucht, tagsüber gehört das zum Balaton-Strand-Feeling einfach dazu. Kaum bekannt ist übrigens, dass es im Balaton verboten ist, im größeren Stile Fisch zu fangen. Kaum einer weiß, dass die meisten Fische aus der Ukraine, Rumänien und Kasachstan stammen. Schmecken tut es aber trotzdem.
Der Trend geht in Ungarn immer mehr dahin, dass die Urlaube länger sind. Zwar erfreuen sich Kurzurlaube übers Wochenende nach wie vor großer Beliebtheit, aber im Sommer achtet man zunehmend darauf, dass der Urlaub länger und zusammenhängend genommen werden kann. So ist es wenig verwunderlich, wenn mehr als die Hälfte der Magyaren in diesem Jahr mehr als 5 Tage verreiste, während 20% Erholung mittels mehrerer Kurzurlaube erlangen wollte.
Beliebtestes Reiseziel ist nach wie vor der heimische Balaton, gerade Kurzurlauber statten aber auch gern Nordungarn einen Besuch ab. Im Ausland standen Kroatien, Griechenland, Österreich und Italien hoch im Kurs.