Eigentlich sollte es in diesem Artikel nur um einen „Geheimtipp“ gehen, wie man möglichst staufrei über die ungarisch-österreichische Grenze bei Hegyeshalom kommt. Hier passiert die ungarische Autobahn M1 die Grenze zum Nachbarland und wird zur österreichischen A4. Seit dem Beginn der Flüchtlingskrise kommt es aufgrund der Kontrollen in Österreich immer wieder zu Rückstaus nach Ungarn. Zum Glück halten sich die tatsächlichen Auswirkungen auf den Verkehrsfluss mittlerweile (meist) in Grenzen, ein paar hundert Meter Rückstau sind aber jederzeit drin, schnell sind hier mal 30 Minuten „verloren“.
Ortskundige verlassen deshalb die Autobahn an der Ausfahrt 171, der letzten im Magyarenland, und queren die Grenze über die ca. 200 Meter nördlich verlaufende Landesstraße 1. Der Erfahrung nach werden an der hier existierenden „Alten Grenzstation“ (Régi Határállomás) zumindest PKWs mit ungarischer oder österreichischer Nummer ohne weiteres Durchgewunken.
Beliebt ist dieser kleine Umweg auch bei Tagesbesuchern des grenznahen Outletcenters Parndorf, denn nicht Wenigen sind die 9 € für eine 10-Tagesvignette zu schade, zumal die Verkaufsstelle an der Grenze nicht selten überlaufen ist. Wer weiter Richtung Wien fahren will, kann an der Anschlussstelle Nickelsdorf wenige hundert Meter hinter der Grenze wieder auf die Autobahn auffahren. Vergessen Sie dabei aber keinesfalls die Vignette, die gerade hier regelmäßig von der österreichischen Polizei kontrolliert wird!
Wer nun hinter der Grenzstation die üblichen und meist mehrsprachigen „Herzlich Willkommen“-Schilder oder Hinweise zu regionalen Sehenswürdigkeiten erwartet, wird jedoch enttäuscht. Es dürfte sich vielmehr um eines der wenigen Schilder in Österreich handeln, in dem der ungarische Schriftzug größer als der deutschsprachige (!) gehalten wurde: „Ne szemetelj!“ – „Sei keine Dreckschleuder“. Was sollen ungarische Reisende da nur denken?! Gastfreundschaft wird jedenfalls anders geschrieben. Oder was denken Sie?