Tarzan war ein Ungar!
Ungarn möge ein kleines Land sein. Dennoch ist es fast unmöglich, nicht auch im entlegensten Winkel dieser Erde auf einen Ungarn zu treffen. Manchmal haben bzw. hatten aber auch Prominente, von denen man es nie gedacht hätte, Pusztablut in ihren Adern.
Dazu gehört auch Jonny Weissmüller (1904 – 1984). Berühmt geworden ist er in seinen jungen Jahren als überragender Schwimmer. Von den Olympischen Spielen 1924 in Paris und 1928 in Amsterdam kehrte er mit 5 Gold- und einer Bronzemedaille in seine Wahlheimat USA zurück. Nach seiner überaus erfolgreichen Karriere als Schwimmer war er der erste Sportler, der seinen Ruhm für eine Hollywoodkarriere nutzen konnte.
In Erinnerung geblieben ist er der Nachwelt daher eher als „Tarzan“ denn als Schwimmstar. Auch wenn seine Rollen textintensiver als „Ich Tarzan, Du Jane“ gewesen wären, hätte ihn aber kein ungarischer Akzent verraten.
Weissmüller wurde im heute zu Rumänien gehörenden Timișoara geboren, wo er heute Ehrenbürger ist. In den Taufunterlagen ist er dort noch als „János“ registriert. Damals gehörte die Stadt zu Österreich-Ungarn und nannte sich „Szabadfalu“, die Banater Schwaben, zu denen Weissmüllers Vorfahren gehörten, nannten sie „Freistadt“. Seine Eltern, ungarische Staatsbürger, wanderten sieben Monate nach seiner Geburt in die USA aus und nannten ihren Sohn dort in „Johann Peter“ um.
Das „Jonny“ neben seinen ungarischen Wurzeln auch (und nicht wenig) deutsches Blut in seinen Adern hatten, zeigte sich auch darin, dass er in jungen Jahren sehr erfolgreich an Jodelwettbewerben teilnahm. Daraus kreierte er später den berühmten Tarzanschrei.
Dieser ertönte auf Wunsch seiner immerhin 5. Ehefrau auch, als sein Sarg bei der Beerdigung in die Erde gelassen wurde.