Die Gesundheit der Bevölkerung wird durch viele „schlechte Angewohnheiten“ gefährdet. Zu den Volkskrankheiten gehören neben einem bewegungsarmen Leben auch solch schlechte Angewohnheiten wie das Rauchen und ungesundes Essen. Mit einer fortgesetzten Erhöhung der Zigarettenpreise und dem Einführen einer „Zuckersteuer“ versuchte der Gesetzgeber bereits ein Entgegensteuern.
Zsolt Németh, Staatssekretär für Umwelt, Agrarentwicklung und Hungarika im Landwirtschaftsministerium, machte nun auch auf eine anderen, oft übersehene Gefahrenquelle aufmerksam: die schlechte Luft. Diese verursache allein in Europa 600.000 verfrühte Todesfälle, in Ungarn geht man von 8.000 bis 14.000 Fällen aus. Wie er auf einer Konferenz in Budapest berichtete, sieht er einen Schlüssel zur Lösung dieses komplexen Problems auch in einer entsprechenden Beeinflussung der Denkweise der Bevölkerung. Wer mit dem Auto fährt, produziere nämlich nicht nur giftige Gase, sondern bewege sich zugleich auch nicht. Insofern seinen Aktionen wie die Europäische Mobilitätswoche oder ein autofreier Tag mehr als sinnvoll. Dies gelte gerade für Ungarn, wo der private Sektor gegenüber der Industrie für relativ hohe Umweltbelastungen verantwortlich ist.
Mit Blick auf die vielen nicht oder nur schlecht isolierten Plattenbauten aus sozialistischen Zeiten wird dem Betrachter quasi jeden Tag zumindest eine Ursache hierfür vor Augen geführt. Nichtsdestotrotz konnten in Ungarn in den letzten Jahren Fortschritte auf diesem Gebiet erreicht werden.