Das ungarische Wirtschaftsministerium teilte in einer Presseerklärung mit, dass die Zahl der registrierten Metall- und Kabeldiebstähle seit der Einführung strikter Kontrollregelungen durch eine „Eisengesetz“ im November 2013 erheblich zurückgegangen ist.
So wurden im Jahr 2012 landesweit noch mehr als 2.000 Schadensfälle registriert, dieser Wert lag 2016 bei unter 100. Besonders betroffen von den Diebstählen war die ungarische Staatsbahn MÁV. in den ersten neun Monaten des Jahres 2013, also noch vor Einführung der neuen Regelungen, wurden hier mehr als 300 Diebstähle erfasst, mithin mehr als einer pro Tag. In diesem Jahr wurden im gleichen Zeitraum lediglich 17 Fälle bekannt.
Das Wirtschaftsministerium erklärte, dass neben dem wirtschaftlichen Schaden durch die Diebstähle auch Gefahren für das Leben und die Sicherheit von Eigentum hervorgerufen wurden. „Beliebtes“ Diebesgut waren etwa Verkehrsschilder, die dann geschreddert als „Metallschrott“ zu Geld gemacht wurden. Noch heute findet sich auf der Rückseite vieler Schilder der Hinweis „Das ist kein Aluminum“, denn das Leichtmetall stand hoch im Kurs.
Was die wirtschaftliche Seite der Schäden angeht, so geht es nicht nur um die rein materiellen Verluste. Mehr oder regelmäßig kam es vor, dass etwa Züge auf offener Strecke wegen „Oberleitungsschäden” liegen blieben, was oft bedeutete, dass diese schlichtweg gestohlen wurden. Für Pendler, Touristen und Geschäftsleute war das mehr als nur ärgerlich.
Die unmittelbaren wirtschaftlichen Schäden machten früher jährlich mehr als eine Milliarde Forint aus, mittlerweile sind es „nur” noch 32 Millionen –ein Rückgang von fast 97%! Ziel der ungarischen Behörden ist es weiterhin, Metalldiebstähle zu unterbinden. Aus diesem Grund werden weiterhin Maßnahmen gegen den Schwarzhandel mit Metallen intensiv erfolgen. Metalldiebstähle sind für die Täter nämlich nur dann „sinnvoll”, wenn sie das Diebesgut danach einfach zu Geld machen können, ohne dass das Finanzamt davon erfährt.
Wer im Rahmen einer Renovierung größere Mengen Schrott sammelt, diese zum Händler bringt und dafür Geld bekommt, muss sich dort mit Namen und Steuernummer registrieren lassen.