Wen wählten die Fans des FC Barcelona zum „größten Spieler aller Zeiten”? Nicht den kleinen Argentinier, an den nun wohl viele denken. Nein, László Kubala gewann diese Wahl. Zumindest war das 1999 (noch) so. Ob sich ein Lionel Messi mittlerweile an ihm vorbeidribbeln konnte, scheint auch keineswegs sicher. Schließlich war es Kubala, wegen dem sich die Vereinsführung des katalanischen Klubs einst entschied, dass Stadion „Nou Camp“ überhaupt zu bauen.
Geboren wurde Kubala vor 90 Jahren in Budapest. Gleich nach dem Krieg wechselte der gebürtige Budapester zu Ferencváros und bliebt dem Klub stets verbunden, auch wenn er hier nur bis 1946 spielte: „In meinen Adern fließt grün-weißes Blut“. Aus diesem Grund wurde nun in der Groupama Arena eine Wanderausstellung zu Ehren der Fußballlegende eröffnet, die hier bis zum 20. November zu sehen sein wird. Gezeigt werden dabei auch die Pokale aus dem Jahr 1952, als er mit Barcelona u.a. Meister, Pokalsieger und spanischer Supercupsieger wurde. Es ist das erste Mal, dass diese Siegertrophäen das Museum des FC Barcelona verließen – auch das ist eine besondere Wertschätzung, betone Csaba Tobak, Direktor des Fradimuseums bei der Eröffnung.
Das „Kuksi“, wie ihn alle nannten, nur anderthalb Jahre für Fradi auflief, lag an seiner Flucht vor der drohenden Einberufung. Nach zwei Jahren in der slowakischen Heimat seiner Eltern kehrte er noch einmal in die ungarische Hauptstadt zu Vasas zurück, bevor er 1949 vor den Kommunisten über Italien nach Spanien floh, wo er ab 1950 für den FC Barcelona 10 Jahre lang auflief und zum Weltstar wurde. Zugleich wurde damit der Grundstein für den FC Barcelona gelegt, den heute Millionen auf der ganzen Welt lieben.