Stefan Höhn (SH): Zuletzt sorgte der sog. Nutella-Skandal nicht nur in Ungarn für Aufsehen. Die öffentliche Hand will nun bis 2019 mehrere hundert Millionen Forint dafür ausgeben, um nicht nur die Qualität von Lebensmitteln, sondern auch das Kundenbewusstsein und die Möglichkeiten eines behördlichen Einschreitens zu verbessern.
Hierzu sind eine Reihe von Maßnahmen vorgesehen. Laut Regierungsverordnung hat das Landwirtschaftsministerium ein Programm auszuarbeiten, mit dessen Hilfe bei den Kunden das Bewusstsein und auch das Wissen rund um die Qualität von Lebensmitteln gestärkt werden kann. Dazu gehört, dass Lebensmittel entsprechend gekennzeichnet, charakteristische Qualitätsmerkmale und Herstellungstechnologien bekannt gemacht werden. Dabei geht es auch darum, das Bewusstsein für traditionelle Produkte zu erhöhen. Umgesetzt werden soll das bis Mitte 2019.
Zudem soll das Landwirtschaftsministerium kindgerechte Unterrichtsmaterialien entwickeln, in denen es um die Sicherheit von Lebensmitteln geht. Bereits Ende Juli 2018 soll die Unterlagen zur Verfügung stehen und kostenlos erreichbar sein. Um die Kunden besser informieren zu können, sollen weiterhin bis zum Ende des kommenden Jahres S-QR-Codes dazu genutzt werden, um mehr und besser über die Qualität ungarischer Lebensmittel zu informieren und diese zu schützen. Auch öffentliche Essensanbieter sollen hinsichtlich ihres Qualitätsbewusstsein geschult werden.
Unter dem Motto „Nicht perfekt kann auch perfekt sein“ (Tökéletlen is lehet tökéletes) werden die Verbraucher darüber aufgeklärt, welche Erwartungen in Bezug auf Obst und Gemüse zu stellen sind. Zudem soll die Bekanntheit des „Ungarischen Lebensmittelbuches“ (Magyar Élelmiszerkönyv ) gesteigert werden, um das Wissen der Verbraucher zu fördern.