Fast hätte man ihn gar nicht bemerkt, den Winter 2018. Zweistellige Temperaturen im Januar ließen schon beinahe Frühlingsgefühle aufkommen, aber dank der „Russenpeitsche“ wurde es in der letzten Woche richtig kalt. Diesmal mit zweistelligen Minustemperaturen. Aber Vorsicht! Die langanhaltende wärmere Periode zuvor führt nun dazu, dass viele Seen zwar mit einer verführerischen Eisdecke daherkommen, diese aber überraschend dünn.
So wurden am Neusiedler See (Fertő tó) bei Sopron nur 3 bis 5 Zentimeter Eisdicke gemessen. Dieses zu betreten kann lebensgefährlich sein! Das Wasser darunter ist immer noch – oder auch nur – 2 bis 3 Grad „warm“. Experten gehen davon aus, dass eine solche Wassertemperatur binnen weniger Minuten zum Tod führt. Und es besteht für einen Durchschnittsmenschen kaum eine Chance, sich allein aus einem Wasserloch zu befreien, zumal sich die Kleidung mit Wasser vollsaugt und unglaublich schwer wird.
Die Behörden machen von daher regelmäßig Kontrollgänge, um Fußgänger oder Schlittschuhläufer auf dem Eis vor sich selbst zu schützen.
Wer sich dennoch auf ein „zugefrorenes“ Gewässer begibt und einen Riss in der Eisfläche wahrnimmt, sollte sich vorsichtig hinlegen, damit das Körpergewicht auf eine möglichst große Fläche verteilt wird, und sich dann langsam Richtung Ufer bewegen. Sofern Sie eine ins Wasser eingebrochene Person sehen, sollten Sie zuerst an eine Eigensicherung denken, bevor Sie Rettungsversuche unternehmen. Man sollte das Eis sofort verlassen und die Rettungskräfte alarmieren. Sofern die Einbruchstelle in Ufernähe ist, sollte man versuchen, den Verunglückten mittels Seil, Ast, Leiter oder zusammengeknüpften Kleidungsstücken aus dem Wasser zu ziehen. Wenn dies geglückt ist, muss nasse Kleidung ausgezogen werden. Ein dünne trockene Decke schützt besser vor unter Unterkühlung als dicke nasse Kleidung. Gegen den Kälteschock helfen auch warme, möglichst gezuckerte Getränke.