Nach umfassenden Rekonstruktionsarbeiten ist der Sankt-Stephans-Saal des Königlichen Palastes im Budapester Burgviertel nun für Besucher zugänglich. Er wurde im Rahmen des nationalen Hauszmann-Programms nach Originalbauplänen restauriert. Prunkstück des im romanischen Stil erbauten Saals ist der über eineinhalb Tonnen schwere Keramikkamin, der als Originalkopie wiedererrichtet wurde. Alleine für seine Rekonstruktion wurde ein Kilo Gold verarbeitet.
Der Burgpalast oder die Budapester Burg, wie das größte und zugleich höchst gelegene Gebäude Ungarns im Budapester Burgviertel auch genannt wird, ist um eine Attraktion reicher. Nach sechsjährigen umfassenden Rekonstruktionsarbeiten erstrahlt der Sankt-Stephans-Saal des Königlichen Palastes in neuem „alten“ Glanz und ist wieder für Besucher zugänglich. Der prunkvolle Saal im südlichen Flügel des restaurierten Teils des Palastgebäudes mit seinen Seidenwänden, Bronzeornamenten und einer wundervollen Kassettendecke wurde um die Jahrhundertwende von Königen für glanzvolle Veranstaltungen genutzt. Seine schillernde Einrichtung galt als einer der Höhepunkte der angewandten Kunst im 19. und 20. Jahrhundert.
Keramikkamin nach Original-Vorlagen rekonstruiert
Der Burgpalast und somit auch der sich darin befindliche Sankt-Stephans-Saal fielen jedoch im Zweiten Weltkrieg Zerstörung und Plünderung zum Opfer. Nach der jahrzehntelangen Nutzung als Lagerraum wurde der Prunksaal nun im Rahmen des nationalen Hauszmann-Programms, das nach dem berühmten ungarischen Architekten Alajos Hauszmann benannt ist, nach Originalbauplänen sorgfältig restauriert. Das wohl herausragendste Stück des Sankt-Stephan-Saals war damals der über eineinhalb Tonnen schwere und aus 611 Teilen bestehende Keramikkamin. Dieser wurde nun in der Zsolnay Porzellanmanufaktur in Pécs anhand von originalen Musterstücken, Entwürfen sowie Archivfotos als Originalkopie wieder errichtet. Allein für seine Rekonstruktion wurde ein Kilo Gold verwendet. Auf dem 4,70 Meter hohen und 2,80 Meter breiten Prunkstück thront auch heute wieder die Büste von Stephan I, dem Nationalheiligen und ersten König von Ungarn. Das Originalkunstwerk wurde vom Bildhauer Alajos Strobl erschaffen.
Auf den Spuren von Kaiserin Sissi
Neben dem Königlichen Palast in Budapest finden geschichtsinteressierte Besucher und romantische Naturen überall in Ungarn sehenswerte historische Monumente. Über das ganze Land verteilt gibt es mehr 700 Schlösser und Burgen. Besucherliebling ist das Schloss Festetics in Keszthely, das drittgrößte Schloss des Landes. Als größtes und schönstes Barockschloss gilt Schloss Esterházy in Fertöd-Eszterháza, das „Ungarische Versailles“ mit seinen 126 Zimmern und einem 300 Ha großen Park. Auf den Spuren von Kaiser Franz Joseph I. und seiner Gattin Elisabeth wandeln können Besucher auf Schloss Grassalkovich in Gödöllő. Sissi liebte Ungarn, das ungarische Volk und erkor das im 18. Jahrhundert für den Grafen Antal Grassalkovich I. erbaute Schloss zu ihrer liebsten Sommerresidenz. Überlieferungen zufolge soll sie dort mehr als sieben Jahre ihres Lebens verbracht haben.
Pflichtprogramm für Kultururlauber ist außerdem die Besichtigung der majestätisch auf einem Berg thronenden Burg Szigliget am Nordufer des Plattensees. Von den Basteien der mehr als 750 Jahre alten Burgruine aus haben Besucher eine atemberaubende Aussicht auf den blau schimmernden See und das Tapolcer Becken.
Quelle: Visithungary Ungarisches Tourismusamt