Wer nun glaubt, wir scherzen und holen den 1. April bereits aus unserem Kasten, der irrt…
Heute berichten wir vom regulären und typischen Kaninchengulasch-Wettbewerb. Früh am Morgen werden im ostungarischen Debrecen bereits die Feuer für die Kessel aufgebaut. Eine lange Reihe emsig arbeitender ungarischer „Kesselköche“ bereiten ihre Kochstellen für den Wettbewerb vor.
Unweit der Feuerstellen, kleine eingezäunte Bereiche, in denen liebliche Kaninchen in den verschiedensten Farben herumhoppeln. Kinder spielen mit ihnen und streicheln sie. Schön anzusehen und alle haben viel Freude dabei.
Was die kleinen Hoppelhasen jedoch noch nicht ahnen… das sie wenig später als wichtigste Zutat im Kessel landen. Denn für den großen Kaninchengulasch-Kesselwettbewerb, darf das Kaninchen natürlich nicht fehlen.
Sobald der Kessel heiß ist, die Feuer darunter beständig und gut brennen, müssen dann die Zutaten her. Es wird heftig geschnibbelt und geschält…doch auch das erste Kaninchen muß schon dran glauben und das Fleisch wird professionell zubereitet und abgelöst. Die verschiedensten Rezepte werden nun zelebriert und keiner darf dem anderen zu nah in den Kessel schauen. Schliesslich kocht man hier nach uralten Familienrezepten…
Mittlerweile bruzeln gegen Mittag alle Kessel und ein wohlriechender Duft verbreitet sich über das Areal am Waldrand. Voll die Kessel, jedoch leer die Kaninchengehege… Hier nimmt man dies jedoch ganz gelassen, denn man freut sich bereits auf das Kochergebnis. Auch die Kinder wachsen schon mit diesen Bräuchen auf.
Nach stundenlangem Garprozess ist es kurz nach dem Mittag dann soweit. Die ersten Testesser greifen zu und essen sich entlang der Kessel. Gesucht wird der beste Kaninchengulasch!
Letztendlich ist es ein Geheimnis der speziellen Kräuter und der Zubereitung des Fleisches. Viele weisen uns jedoch auch darauf hin, das die Art des Feuers entscheidend ist. Wie auch immer,alle Teilnehmer des Festes lassen sich nun den guten Gulasch schmecken.
Und irgendwie schmecken sie alle…der eine etwas schärfer, der andere etwas kräftiger… Das schöne spätsommerliche, herbstliche Wetter gibt dann noch den besonderen Rahmen zu diesem „Wildgericht“ in Ungarn dazu.
Und wenige Meter weiter werden bereits die nächsten Kaninchen herangezüchtet… denn Kaninchengulasch steht öfters auf der ungarischen Speisekarte…
Wenn sie in Ungarn sind und auch ländliche Gebiete besuchen, sollten sie unbedingt mal probieren. Fragen sie mal nach und gerne wird man sie zu einem Kesselgulasch einladen!