Stefan Höhm (sh): Nach der Schwimm-WM in Budapest, den Europäischen Jugendspielen in Győr sowie dem Formel-1-Rennen auf dem Hungaroring war die Judo-WM in der ungarischen Hauptstadt in der vergangenen Woche erneut ein Höhepunkt in diesem Sommer, bei dem sich die Augen der Sportwelt auf Ungarn richteten.
Der Präsident des ungarischen Judoverbandes (Magyar Judo Szövetség), László Tóth, zog nach dem Abschluss der Wettkämpfe ein positives Fazit. Nach seinen Worten waren die Sportler und Trainer mit den Bedingungen in Budapest sehr zufrieden. So erfolgte die Unterbringung direkt neben der Papp László Sportarena, so dass es keine Anreisezeiten gab und sich jeder voll auf den Sport konzentrieren konnte. Stolz ist man in einem kleinen Land wie Ungarn auch immer, wenn sich Persönlichkeiten ein Stelldichein geben. Diesmal konnte neben dem russischen Präsidenten bei der Eröffnung auch der Präsident des Internationalen Olympischen Komitees, Thomas Bach begrüßt werden. Auch das mediale Interesse aus aller (Judo-)Welt sei „so groß wie noch nie gewesen“. Bei 731 Sportlern aus 126 Ländern kein Wunder.
Sportlich wurden die ungarischen Erwartungen nicht ganz erfüllt. Die gewünschte Medaille gab es nicht, aber mit drei 5. Plätzen wurden gute Platzierungen erreicht. Bei der deutschen Delegation freute man sich über den Titel von Alexander Wieczerzak, dem ersten WM-Gold seit 14 Jahren. Diese Medaille überstrahlte nach Worten des Präsidenten des Deutschen Judobundes, Peter Frese, dass bei dem einen oder anderen „noch mehr drin gewesen wäre“. Für beide Länder gilt aber, dass man schon jetzt optimistisch Richtung Olympische Spiele 2020 in Tokio blicken darf.
Japan, das Mutterland des Judos, drückte auch den Budapester Weltmeisterschaften seinen ganz eigenen Stempel auf. Nach 7 der insgesamt 14 Entscheidungen wurde diese Nationalhymne gespielt.