Die Deutsche Botschaft in Budapest ist eine wichtige Anlaufstelle nicht nur für Auslandsdeutsche, sondern auch für „gestrandete“ Touristen. Wann immer ein deutscher Staatsbürger in Ungarn Probleme hat, hier wird man ihm helfen. Vielleicht nicht immer unmittelbar, aber zumindest kann man hier erfahren, was zu tun ist oder wer helfen kann. Das Beruhigende dabei: hier wird natürlich Deutsch gesprochen, was vieles schon einmal einfacher macht. Und – zumindest teilweise – auch Ungarisch, denn selbstverständlich können auch Einheimische hier konsularische Vorgänge mit Bezug auf Deutschland erledigen. Die meisten Aushänge und Hinweise sind dementsprechend zweisprachig. So weit, so gut.
Am Eingang des Rechts- und Konsularreferats finden sich deshalb auch zweisprachige Hinweise auf Öffnungszeiten und Erreichbarkeiten in Notfällen. Und es findet sich ein Schild, das nur in einer Sprache zu finden ist. Und das ist weder auf Deutsch noch auf Ungarisch.
Auf (und nur) Türkisch wird darauf hingewiesen, dass man den Bereich vor der Botschaft nicht als Toilette benutzen darf, da sonst ein Platzverweis erfolgt. Öffentliche Toiletten befänden sich am Dísz tér, wo man seinen Müll auch in entsprechenden Tonnen entsorgen könne. Die ungarische Polizei kontrolliere das ständig, bei Zuwiderhandlungen werden Geldstrafen von bis zu 50.000 Forint sofort verhängt und vollstreckt.
Dass die deutsche Botschaft in Budapest überhaupt etwas auf Türkisch schreibt, beruht wohl auf den alljährlichen Erfahrungen im Sommer, wenn Deutsche mit türkischen Wurzeln an der ungarisch-serbischen Grenze gesagt bekommen, dass ihre Ausweise nicht mehr gültig sind. Diese Reisenden müssen sich dann von der Botschaft neue Papiere ausstellen lassen.
Ob eine deutsche Botschaft eine Drittsprache verwenden sollte, sei mal dahingestellt. DIESEN Hinweis nur auf Türkisch zu schreiben, ist aber wohl eher deplatziert.