In Ungarn werden jedes Jahr 1,8 Millionen Tonnen Lebensmittel weggeworfen. Das entspricht 68 kg pro Kopf und wäre für die Verpflegung von bis zu 450.000 Menschen ausreichend, teilte das Landwirtschaftsministerium mit.
Die Beamten gehen davon aus, dass man diese Menge binnen 1 bis 2 Jahren um bis zu 8% mit einer wirksamen Kampagne reduzieren könnte. In Ungarn sind Einsparungen von 15 Milliarden Forint möglich, eine Durchschnittsfamilie könnte so 50.000 Forint pro Jahr „gewinnen“. Es geht aber nicht nur um ein bewussteres Einkaufen, sondern auch um das Spenden von Lebensmitteln.
Das Landwirtschaftsministerium arbeitet bereits seit 2014 mit der Ungarischen Lebensmittelbankvereinigung (Magyar Élelmiszerbank Egyesület) zusammen. Mit dem dabei verbreiteten Wissen und ausgetauschten Erfahrungen konnten im letzten Jahr schon viele Tonnen Lebensmittel vor dem Wegwerfen bewahrt werden.
Damit Nahrungsmittel nicht auf dem Müll landen, ist es auch ein probates Mittel, diese an Wohltätigkeitsorganisationen zu spenden. Die Mehrheit der Handelsketten sowie zahlreiche Produzenten und Händler in Ungarn machen das schon.
Damit Lebensmittel am Ende nicht auf dem Müll landen, sollten die Verbraucher beim Einkauf bewusster agieren. Zudem ist vielen nicht klar, dass ein Lebensmittel nach dem Ablauf des Mindesthaltbarkeitsdatums nicht sofort ungenießbar ist. Hier gibt es immer „Sicherheitszuschläge“. Zudem schreibt der Gesetzgeber den Produzenten grundsätzlich vor, ein Mindesthaltbarkeitsdatum zu nennen. Sogar bei Salz, dass schon Millionen Jahre alt ist.
Weltweit steht es um die Lebensmittelverschwendung übrigens noch viel schlimmer. Experten schätzen, dass bis zu einem Drittel der Lebensmittel weggeworfen werden.