Ungarns Ärzte melden volle Wartezimmer, mehr als 80 Krankenhäuser haben ihre Pforten für Besucher zumindest teilweise geschlossen: die Grippewelle hat das Land voll erfasst. Mittlerweile greifen Institute zu drastischen Maßnahmen. So dürfen werdende Väter teilweise nur noch dann der Geburt beiwohnen, wenn sie sich gegen Grippe haben impfen lassen und zudem mit ihrer Unterschrift bestätigten, keinerlei Symptome zu verspüren.
Experten schätzen, dass bis zu 70% der Erkrankungen innerhalb der Krankenhäuser von Besuchern verursacht werden. Dennoch wurden in der Vorwoche noch einmal knapp 70.000 Neuerkrankungen registriert, was gegenüber der ersten Februarwoche noch einmal ein Plus von über 13% darstellte.
Betroffen sind vor allem junge Menschen. In Schulen, Kindergärten und -krippen fehlen in nicht wenigen Klassen oder Gruppen bis zu einem Drittel der Kinder, oft auch mehr. Mehr als 90% der Erkrankten sind jünger als 60 Jahre: wer im Arbeitsleben steht, hat oft Kontakt mit vielen Menschen und so bessere „Chancen“, selber auch zu erkranken.
Auch wenn es für eine Grippeimpfung, die einen relativ guten Schutz sorgt, mittlerweile zu spät ist, kann man mit der Einhaltung einiger Hygieneregelungen das Risiko einer Erkrankung immer noch nachhaltig senken. So sollte man sich regelmäßig die Hände waschen und diese vom Gesicht fernhalten. Zudem gilt es, „hygienisch“ zu husten, also nicht in die Hände, sondern in den Ärmel. Geschlossene Räume sind regelmäßig zu lüften. Und auf Körperkontakt sollte auch weitestgehend verzichtet werden. Also verzichten Sie lieber auf ein Händeschütteln – und (leider) auch auf das in Ungarn eigentlich obligatorische „Puszi“ beim Begrüßen von Bekannten und Freunden.
Wir von Ungarn-TV haben es uns auch zur Gewohnheit gemacht, jeden Tag zwei Orangen zu essen. Bis jetzt hat es geholfen.