Ungarische Mütter (und Väter) müssen sich grundsätzlich keine Sorgen in Bezug auf Kindergrippenplätze machen. Zwar mussten die Kleinsten bis zum Jahr 2012 ein wenig zusammenrücken, da tatsächlich mehr Kinder eingeschrieben waren, als es tatsächlich Plätze gab. Mittlerweile gibt es aber mehr Plätze als Kindergrippenkinder.
Das Erfreuliche daran ist, dass dies nicht durch einen Rückgang an Kindern erreicht wurde. Seit Beginn der 2000er Jahre stieg die Zahl der registrierten Kindergartenkinder kontinuierlich an. Seit 2010 wurden aber neue Plätze in bedeutender Zahl geschaffen. Gegenüber dem ersten Jahrzehnt dieses Jahrtausend gibt es heute fast 70% mehr Plätze.
Ungarischen Eltern haben so die Möglichkeit, trotz ihres Nachwuchses einer bezahlten Arbeit nachzugehen, was für viele sicherlich ein Argument „pro Kind“ ist. Hervorzuheben sind auch die günstigen Beiträge, die hierfür zu zahlen sind, die bei drei oder mehr Kindern in der Familie sogar noch erlassen werden. Das es um die finanzielle Ausstattung der Einrichtungen nicht immer zum Besten steht und die Eltern schon mal gebeten werden, diverse Verbrauchsartikel mitzubringen, gehört freilich auch zur Wirklichkeit. Aber das würden deutsche Eltern sicherlich gern, wenn sie sich denn überhaupt einen der begehrten Plätze könnten. Insofern ist die Betreuung in Ungarn – ebenso wie im Kindergartenbereich – deutlich besser gelöst als dort.
von Stefan Höhm (sh)