Ab Samstag werden bis zum 14. Oktober in ganz Ungarn Füchse gegen die Tollwut geimpft, teilte das Nationale Amt für Lebensmittelsicherheit (Nemzeti Élelmiszerlánc-biztonsági Hivatal – Nébih) mit. Jährlich wird dies zwei Mal gemacht, wofür insgesamt 600 Millionen Forint, die zu 75% von der EU finanziert werden, aufgewendet werden.
Das Impfgebiet umfasst 67.000 Quadratkilometer und damit zwei Drittel von Ungarn, bewohntes Gebiet ist nicht betroffen. Mittels Kleinflugzeugen wird der Impfstoff verteilt. Um eine größtmögliche Durchimpfung zu erreichen, ist es nach einer Aktion für 21 Tage verboten, Tiere weiden zu lassen oder Hunde ohne Leine zu führen. Detaillierte Informationen geben die jeweiligen Gemeindeverwaltungen bekannt. Der Impfstoff selber ist mit Aluminium umhüllt und wird vom Menschen als unangenehm riechend wahrgenommen.
Das Tollwutvirus tritt bei Säugetieren auf, egal ob vom Menschen gehalten oder in freier Wildbahn. Für Hunde ist eine entsprechende Impfung obligatorisch, bei frei herumlaufenden Katzen wird sie empfohlen. Hauptvirusträger ist hierzulande der Rotfuchs, von dem es schätzungsweise 75.000 in Ungarn gibt. Die bisherigen Impfaktionen bezeichnet das Nèbih zurecht als Erfolg, denn in der letzten Jagdsaison zeigte sich eine Impfrate von 75% bei den Füchsen, so dass es hierzulande nur selten zu Tollwutfällen kommt. Zuletzt trat das Virus im Frühjahr im Komitat Borsod-Abaúj-Zemplén bei einem Fuchs und zwei Ziegen auf. Ein Mensch ist letztmals 1994 an der Tollwut erkrankt.
von Stefan Höhm