Wer dieser Tage in den Einkaufszentren unterwegs ist, könnte meinen, dass Weihnachten unmittelbar vor der Tür steht. Dabei haben wir gerade einmal Anfang Oktober, die Blätter sind größtenteils noch an den Bäumen und Schnee noch lange nicht in Sicht. Bis auf die Schneeimitationen in den Geschäften.
Es täuscht einen wirklich nicht: jedes Jahr gehts ein bisschen früher mit den Weihnachtsdekorationen los. Wunderte man sich vor 10 Jahren noch darüber, wenn vor Allerheiligen am 1. November die festlichen Dekorationen neben Grablichtern angeboten wurden, so geht es in diesen ersten Oktobertagen eher darum, wer noch nicht auf den Zug aufgesprungen ist. Und wenn man mit den Verkäufern über die „verfrühte” Weihnachtsstimmung spricht, scheint eben dies ein Grund für Rentiere, Schneemänner und Lichtervorhänge im Frühherbst zu sein: die anderen machen es ja auch. Wir haben darüber zwar keine Statistiken gefunden, aber es geht nicht darum, durch einen möglichst frühen Start mehr Weihnachtsdekorationen verkaufen zu können. Es ist eher das Denken von multinationalen Händlerketten, die nach dem Ausverkauf der Sommerangebote schlichtweg den Platz in ihren Läden mit Ware füllen möchten. Also findet man jetzt eher Lebkuchen und Glühwein, aber keine Grillkohle mehr, selbst wenn die Wetteraussichten eher für Würstchen auf dem Rost anstatt heimeliger Stimmung unterm Weihnachtsbaum sprechen.
So gesehen kann man die „festliche Stimmung” in den Geschäften jetzt ganz gelassen betrachten. Noch ist ja genügend Zeit. Unserer Erfahrung nach ist es (leider?) dann am Ende wieder so, dass insbesondere bei den den männlichen Kollegen das weihnachtliche Stresslevel zwar nicht 3 Monate vor dem Fest, aber 3 Tage vorher ins Unermessliche. Alle Jahre wieder im letzten Moment.
von Stefan Höhm (sh)