Ungarische Haushalte kaufen und Ausländer verkaufen ungarische Staatsanleihen – das ist der große Trend 2017 gewesen, wie die Ungarische Nationalbank MNB nunmehr mitteilte.
Aktuell sind ungarische Wertpapiere in Höhe von 27.666 Milliarden Forint auf dem Markt. Ungarische Haushalte erhöhten ihre Einlagen in landeseigenen Staatspapieren dabei um 696 Milliarden Forint, während Ausländer 654 Milliarden Forint weniger halten. Wichtig ist hierbei zu erwähnen, dass mehr als 600 Milliarden davon und somit ein Großteil der gesunkenen Schulden im Ausland zuvor in Devisen und nicht in der Landeswährung Forint lief. Dagegen hat sich der Wert von Forintstaatspapieren bei Ausländern um „nur“ 53 Milliarden Forint verringert. Insgesamt konnten Devisenverbindlichkeiten in Höhe von knapp 700 Milliarden Forint abgelöst werden.
Ohne die sich selbstverwaltenden Gemeinden gerechnet erhöhten sich in den ersten zehn Monaten die Schulden der öffentlichen Hand somit um 1236,1 Milliarden Forint.
Aktuell teilen sich die ungarischen Schulden so auf, dass Wertpapiere im Wert von 21284 Milliarden Forint auf die eigene Landeswährung laufen, 6.382 Milliarden sind in Devisen ausgeschrieben. Mehr als 10.000 Milliarden Forint langlaufender Papiere werden von Unternehmen im Finanzsektor gehalten.
Schulden in Devisen, also in einer anderen Währung als der heimische Forint, tragen das Risiko in sich, durch eine von Ungarn nicht zu beeinflussende Neubewertung des Kurses zum Forint, nur viel schwerer als vorher absehbar zurückgezahlt werden zu können. Demgegenüber steht ein günstigerer Zinssatz. Die MNB beobachtet den Devisenmarkt natürlich permanent und reagiert auf Veränderungen: so wurden im Oktober auf US-Dollar lautende und kurz- bis mittelfristig fällige hochverzinsliche Staatspapiere vom Markt genommen und in langfristig auf Euro lautende Staatspapiere getauscht. Der Zinssatz hierfür betrug 1,9%, für Ungarn ein