Süße Fakten – Jetzt vor Weihnachten schmecken sie am besten, die kleinen süßen Leckereien. Wie der Verband der ungarischen Süßwarenfabriken (Magyar Édességgyártók Szövetsége) jetzt mitteilte, geben die Ungarn jedes Jahr 180 Milliarden Forint für Süßwaren aus, pro Kopf sind das mehr als 18.000 Forint.
Am beliebtesten sind Kekse und – wenig verwunderlich – Schokolade mit je 25 Milliarden Forint, aber auch Waffeln, Chips, Desserts und Bonbons erreichen – jeweils! – 20 Milliarden Forint.
Anscheinend leben im Karpatenbecken viele Zuckerschnuten. Sándor Sánta, Präsident des Süsswarenverbandes, rechnet deshalb damit, dass die Zahlen von 2016 bis zum Jahresende erreicht und „um einige Prozent“ überboten werden.
Detailliert aufgeschlüsselt lassen sich mehrere Trends ausmachen. So wuchs der Markt von 2011 bis 2015 um insgesamt 30 Prozent. Der Export hatte mit einem Umsatzplus von 53% einen besonders großen Anteil. Oft sind es jedoch sich vollständig in ausländischer Hand befindliche Unternehmen, die überdurchschnittlich viel exportieren. Die ausländischen Verbraucher essen dann zwar in Ungarn hergestellte Süßigkeiten, aber eben keine magyarischen Spezialitäten. Dabei ist in den letzten Jahren gerade die Zahl der Kleinstunternehmer gestiegen, von 147 auf über 200.. Hier ist das Motto oft Qualität vor Quantität. Das Ansteigen in diesem Bereich sind nach Ansicht von Sánta zahlreiche EU-Förderungen, die auch kleineren Unternehmen den Spielraum für Investitionen geben.
Bei größeren Unternehmen ist eine Trennung in in- bzw. ausländisch aber oft nicht einfach vorzunehmen, da auch die Multis hier meist ungarische Tochterunternehmen gründen, die dann auch mit heimischen Grundstoffen und ungarischen Arbeitnehmern produzieren – oft haben sie auch alte ungarische Marken „wiederbelebt”.
Jetzt vor Weihnachten ist natürlich Hochsaison. Drei Viertel der Ungarn haben zu Nikolaus Schokofiguren gekauft – und zwar gleich fünf Stück. Dabei sind den Verbrauchern ein hoher Schokoladenanteil und ein guter Geschmack am wichtigsten, der Preis steht erst an dritter Stelle.
Ungarn-TV-Tipp: Halten Sie in den nächsten Tagen Ausschau nach solchen Hohlfiguren. In Ungarn werden diese traditionell nur bis zum Nikolaustag am 6. Dezember gekauft, danach beginnt bereits der „Ausverkauf” bei diesem Artikel! Schön für Auslandsdeutsche, die in den Nikoläusen auch Weihnachtsmänner sehen und auch am Heiligabend noch gern verschenken.
Eine in Deutschland unbekannte Spezialität ist der sogenannte „Szaloncukor”. Das sind einzeln abgepackte Schokoladenpralinen mit verschiedenen Füllungen zu Kilopreisen von 2.500 bis 6.000 Forint. 93% der ungarischen Haushalte – und damit sogar weniger als in den letzten Jahren – werden diese Tradition auch dieses Jahr „pflegen”. Knapp 400 Gramm pro Kopf 4000 Tonnen sind in diesen Wochen im Verkehr.