Stefan Höhn (SH): Budapester Linie M3 wird ausgebaut…
Der börsennotierte österreichische Baukonzern Strabag hat einen Zuschlag für einen Teil der Sanierung der Budapester U-Bahn im Wert von 24 Milliarden Forint (78,7 Mio. €) erhalten.
Das ungarische Tochterunternehmen, die Strabag Epitöipari Zrt. setzte sich gegen insgesamt 3 Mitbewerber durch und wird somit voraussichtlich ab Oktober insgesamt sechs Stationen im Nordabschnitt der Linie M3 sowie die dazugehörigen Tunnelabschnitte erneuern und modernisieren. Die Arbeiten sollen im November 2018 abgeschlossen sein. Da keiner der Konkurrenten einen Einspruch gegen diese Entscheidung im Tenderverfahren erhoben hat, können die Verträge zeitnah unterzeichnet werden, sobald die Strabag etwa Verträge mit Subunternehmen und über Haftpflichtversicherungen vorlegen kann.
Für andere Abschnitte der Linie M3 müssen die Budapester Verkehrsbetriebe (BKV) hingegen neue Ausschreibungen tätigen. Grund hierfür ist, dass die behördlichen Kalkulationen gravierend von den eingereichten Angeboten der Bewerber abwichen. Insgesamt stehen in der ungarischen Hauptstadt für die Sanierung der M3, die im Jahr 2020 abgeschlossen sein soll, nach Angaben des Budapester Oberbürgermeisters István Tarlós 137,5 Mrd. Forint an EU-Mitteln zur Verfügung.
Die Budapester U-Bahn ist wahrlich eine historische, denn sie war die erste auf dem europäischen Kontinent. Für die damals knapp 3,7 km lange Strecke brauchte man von der Planung bis zur Eröffnung im Jahr 1896 gerade einmal 2 Jahre. Grund hierfür war das damals ungelöste Transportproblem zur Budapester Millenniumsausstellung im Városliget (Stadtwäldchen), wo die 1.000jährige Landnahme groß gefeiert wurde. Spätere Planungen und Umsetzungen nahmen deutlich mehr Zeit in Anspruch: in den 70er Jahren kamen die M2 und M3 hinzu, seit 2014 gibt es mit der neuen M4 in der ungarischen Hauptstadt nun knapp 40 km U-Bahn-Strecke mit 52 Stationen.