Budapest VII. Bezirk: Warum eigentlich „Jüdisches Viertel“?

Bunte Streetart im Jüdischen Viertel / Foto: Flying Media Hungary

Die aktuelle Situation nach dem grausamen Terrorangriff der Hamas auf Israel lässt die Menschen in der ganzen Welt erstarren vor Erschütterung. Eine Gewaltwelle wird nun auch in zahlreichen Regionen Europas erwartet. In vielen Städten deutschlands oder auch frankreichs haben vereinzelte Gruppierungen den Angriff der Hamas auf Israel sogar öffentlich gefeiert. In Ungarn beurteilt man die Sicherheitslage als weitaus sicher und stabil was solche Ausschreitungen angeht. Doch gerade in Budapest hat man die Sicherheitsmassnahmen sichtbar angezogen und besonders die markanten Gebäude wie die Synagogen ins Visier genommen.

Eine Hintergrundinfos zum VII Bezirk, dem ehemals jüdischem Viertel.

Der innere Teil von Erzsébetváros, der in den 2000er Jahren als jüdisches Viertel bezeichnet wurde, liegt nahe dem Stadtzentrum. Dies basiert teilweise darauf, dass hier seit dem 19. Jahrhundert die wichtigsten Zentren des religiösen Lebens der orthodoxen jüdischen Gemeinde Budapests zu finden waren: die Dohány-Straßensynagoge, die zweitgrößte Synagoge der Welt und die größte in Europa, die Rumbach-Straßensynagoge und die Kazinczy-Straßensynagoge. Darüber hinaus wurde in diesem Gebiet 1944 das sogenannte große Ghetto zwischen der Király-Straße, Kertész-Straße, Dohány-Straße und Károly-Ringstraße eingerichtet, wo Zehntausende von Juden zusammengeführt wurden, während gleichzeitig die nicht-jüdische Bevölkerung von dort ausgeschlossen wurde.

FACTS:

  1. Lage: Das jüdische Viertel befindet sich im Zentrum von Budapest, im VII. Bezirk, auch bekannt als das Erzsébetváros-Viertel. Dieser Stadtteil erstreckt sich rund um die Große Synagoge, die eine der bekanntesten Sehenswürdigkeiten in Budapest ist.
  2. Große Synagoge: Die Große Synagoge in Budapest, auch als die Dohány-Straße-Synagoge bekannt, ist die größte Synagoge Europas und die zweitgrößte weltweit. Sie wurde im maurischen Stil erbaut und ist ein beeindruckendes architektonisches Meisterwerk. Die Synagoge beherbergt auch das Jüdische Museum und ist ein wichtiger Ort für jüdische Kultur und Geschichte.
  3. Holocaust-Gedenkstätten: Das jüdische Viertel hat auch eine herzzerreißende Geschichte während des Holocausts. In der Nähe der Großen Synagoge befindet sich das Jüdische Museum, das die Geschichte des jüdischen Lebens in Ungarn und die Schrecken des Holocausts dokumentiert. Das Schuhdenkmal am Ufer der Donau erinnert an die Opfer, die während des Zweiten Weltkriegs von den Nazis ermordet wurden.
  4. Koscheres Essen: Das jüdische Viertel in Budapest bietet eine breite Palette an koscheren Restaurants und Geschäften, in denen Sie authentische jüdische Speisen genießen können. Probieren Sie Gerichte wie Challah, Matze, und traditionelle jüdische Backwaren.
  5. Street Art und Szeneviertel: Das jüdische Viertel ist auch für seine lebendige Street-Art-Szene bekannt. Die Gassen und Höfe sind mit Graffiti und bunten Wandmalereien geschmückt, die dem Viertel ein kreatives und zeitgemäßes Flair verleihen. Es ist auch ein beliebtes Ausgehviertel mit vielen Bars und Clubs.
  6. Ruinenbars: Eine der bekanntesten Attraktionen im jüdischen Viertel sind die Ruinenbars. Diese einzigartigen Bars sind in verlassenen Gebäuden und Hinterhöfen untergebracht und haben sich zu angesagten Treffpunkten für Einheimische und Touristen entwickelt.

Das jüdische Viertel in Budapest ist ein faszinierendes und vielseitiges Viertel, das sowohl reiche jüdische Geschichte als auch eine lebendige, moderne Kulturszene bietet. Es ist ein Ort, an dem Besucher die Geschichte, Kultur und das pulsierende Stadtleben miteinander verbinden können.