Klassische Musik im modernen Feeling
von Márk Török
Sind Sie kein ständiges Zubehör jedes Konzertsaals, möchten Sie aber einen Einblick in die Welt Mozarts bekommen? Sind Sie interessiert darüber, wie sich die klassischen Orchesterwerke live anhören, haben Sie aber gar keine Lust, sich protzig anzuziehen?
Dann sind Sie willkommen beim „Midnight Music“ Konzert am 5. Oktober 2017 ab 22:30, das im Várkert Bazár (Budapest) stattfinden wird.
Das Budapester Festivalorchester wurde 1983 gegründet – mit dem Ziel, ein international anerkanntes Großorchester zu errichten, das sowohl im Inland, als auch im Ausland prima Leistung erbringen könnte. Geplant, getan: seitdem hat das Festivalorchester große Erfolge erreicht, sowie die Grammy-Nominierung für Mahlers 1. Sinfonie (2013), oder den Diapason-Preis, die goldene Stimmgabel und den Preis des Toblacher Komponierhäuschens für Gustav Mahlers 5. Sinfonie (2014). In demselben Jahr wählte die New York Times das Dvořák-Konzert des BFOs zu einer der 10 witzigsten musikalischen Aufführungen.
Meistens spielen sie in außergewöhnlichen Rahmen – sie organisieren Kakaokonzerte für die Kleineren, Schulprogramme für Grund- und Mittelschulen… und die Konzertreihe „Midnight Music” für Schüler und Studierenden. Die Mitglieder des BFOs halten die Jugendlichen für ihre wichtige Zielhörerschaft. Sie veranstalten hervorragende „Midnight Music” Konzerte, um den Jugendlichen die klassische Musik näher zu bringen. Diese begeisterten Musiker ziehen sich zu diesem Anlass keinen Anzug oder kein Kostüm an, damit die Zuhörenden die klassischen Musikstücke im legeren Feeling genießen können.
So fasst einer der Orchesterbegründer die Atmosphäre des Konzertes zusammen: „Wir laden die Jugendlichen da ein, wo sie sich wohl fühlen. Zeitpunkt, Kleidung, Sitzsack, Bier. In der Musik gibt es aber keinen Kompromiss: sie bleibt klassisch.“ Und auch so: „Es ist sehr gut, für Jugendliche zu spielen. Sie husten weniger, hören mehr zu, sind ehrlich, es kommt vor, dass jemand auf den Sitzsäcken einschläft, es ist aber kein Problem. Die Anderen sind wach. Sehr wach.“
Jetzt erwartet das BFO die Interessenten mit zwei Überraschungen: ausnahmsweise wird die Midnight Music am Donnerstag („am kleinen Freitag“) veranstaltet werden – und sogar der Ruf der Dirigentin macht das Konzert ganz speziell und wenigstens so hörenswert.
Marin Alsop ist im Laufe der Jahre zu einer der besten Dirigentinnen der Welt geworden – überrundend inzwischen viele männlichen Kollegen: so ist sie auch das Symbol der Gleichstellung der Frauen geworden. Dazu muss man erwähnen, dass sie die berühmte Londoner Last Night of the Proms als erste Frau dirigierte.
Zum Repertoire des Orchesters gehört auch Schostakowitschs 7. Sinfonie, die sogenannte Leningrader Sinfonie, aus der sich die Zuhörerschaft drei Sätze bewundern kann. In diesem Orchesterwerk geht es um die Eindrücke Schostakowitschs, wie die 871 Tage lange Blockade seiner Heimatstadt ihn angeht.
Noch eine nützliche Information für alle, die Fahrrad fahren oder haben: sie bekommen 30% Ermäßigung vom Eintrittsticket. BFO für Umweltschutz!