Noch in diesem Jahr wird Aldi Magyarország die ersten 3 Tankautomaten auf Parkplätzen des Lebensmitteldiscounters in Sopron, Budaörs und Szigetszentmiklós eröffnen. Wie schon in Österreich und Deutschland wird Aldi dabei nur mittelbar in das Treibstoffgeschäft einsteigen, auch in Ungarn wird man nämlich mit der Mineralölgesellschaft ÖMV zusammenarbeiten. Genutzt werden die Tankstellen nur von Fahrzeugen bis zu 3,5 Tonnen, verkauft wird auch nur ausschließlich Treibstoff, aber keine Autopflegemittel oder ähnliches.
Das dürfte andere Tankstellenpächter kaum beruhigen. Als Aldi 2009 die ersten Tankstellen in Österreich eröffnete, sorgte das für ein Chaos, was am supergünstigen Spritpreis von 50 Cent pro Liter lag. Natürlich wurden diese Einführungspreise nur kurz gehalten, aber die 2-3 Cent, die man seitdem billiger als die umliegende Konkurrenz ist, zieht viele Kunden an, die bei Aldi dann nicht nur ihren Kühlschrank, sondern schnell auch noch ihren Tank füllen – für die anderen Pächter ist das oft existenzbedrohend. Deshalb waren die Marktteilnehmer auch nicht begeistert, als Aldi entsprechende Expansionsabsichten im Sommer für den süddeutschen Raum verkündete.
Und schon kurze Zeit später geht man nun auch in Ungarn diesen Schritt. Die Tankstellen sollen übrigens im Gegensatz zu den Filialen selber rund um die Uhr geöffnet sein.
Das Jahrbuch für 2017 wird damit bei Aldi Magyarország dicker sein als andere, denn seit Januar nutzt die Handelskette in Ungarn nur noch „grünen Strom“, seit September wurde hier auch die Marke Aldi Reisen (Aldi Utazás) erfolgreich eingeführt. Aufsehen erregend waren auch die erstmals errichteten „Festival-Aldis“ bei bekannten Musikfestivals im Sommer. Dieses Tempo darf angesichts der Tatsache, dass Aldi erst 2008 und damit fast 20 Jahre nach der politischen Wende den Markeintritt in Ungarn schaffte, als überraschend bezeichnet werden. Mittlerweile gibt es 126 Filialen, bei denen 2.600 Arbeitnehmer tätig sind.