Gute Geschäfte für Autoverkäufer in Ungarn. Bis November wurden 21,4% mehr Neuwagen verkauft als noch vor Jahresfrist. Das gab der Verband der Ungarischen Automobilimporteure (Magyar Gépjárműimportőrök Egyesülete – MGE) auf einer Pressekonferenz bekannt.
Damit wurden nicht nur die Prognosen des Verbandes – mal wieder – bei weitem übertroffen. Festzustellen ist ebenso, dass Privatkäufer wieder auf den Markt zurückkehren, ihr Anteil liegt bereits bei 40%. Und es ist wahrscheinlich, dass nicht wenige als „Unternehmensfahrzeuge“ deklarierte fahrbare Untersätze allein zu privaten Zwecken gekauft wurden.
Auch in den anderen Fahrzeugkategorien zeigten sich ausnahmslos Zuwächse, mit der Ausnahme kleinerer Nutzfahrzeuge. Hier war der Novemberumsatz zwar um 13,5% stärker als 2016, aber auf das Jahr gerechnet steht man dennoch bei einem Minus von 6,8%. Das wurde aber so erwartet, da Ende 2016 das „Wachstumskreditprogramm“ (növekedési hitelprogram – nhp) gerade auslief, was viele Unternehmer dazu animierte, notwendige Anschaffungen ein wenig vorzuziehen, um noch in den Genuss attraktiver Vergünstigungen zu kommen.
Bei den größeren Nutzfahrzeugen konnte das Minus vom Jahresanfang mittlerweile mehr als ausgeglichen werden, mittlerweile steht man bei +10%. Ebenfalls im grünen Bereich bewegt sich der Busmarkt, der in Ungarn aufgrund des sehr begrenzten Marktes eigentlich jeden Monat starken Schwankungen unterworfen ist. Die +51,2% im Vergleich der beiden letzten November sind wenig aussagekräftig, entscheidender ist vielmehr der Trend. Eine positive Tendenz ist gerade in diesem Bereich außerordentlich wichtig, da der Busbestand in Ungarn insgesamt veraltet ist.
Trotz eines Wachstums von 20% im Vorjahr stiegen die Verkaufszahlen für schwere Anhänger erneut, auch wenn bis zum Jahresende ein viel geringeres Wachstum erwartet wird. Dabei spielte natürlich auch eine Rolle, dass die Logistikbranche an sich robust wächst und auch in Ungarn einige neue Wettbewerber in den Markt eingestiegen sind.
Katalysator in allen Bereichen sind zudem die niedrigen Zinsen, die Investitionen erleichtern, sowie die allgemein positiven Aussichten. Nachfrage wird aber auch dadurch generiert, dass vielfältige Leasingfinanzierungen angeboten werden. Allein in den ersten neun Monaten wurde so ein Betrag von 428 Milliarden Forint finanziert, was einem Plus von 19% entspricht. Experten gehen davon aus, dass dieser Bereich weiterhin überproportional wachsen wird.