Ungarn und Martin Luther – diese Verbindung war schon zu Lebzeiten des Reformators eine ganz besondere, denn in Wittenberg gab es seinerzeit sehr viele Magyaren, die sich von den Ideen Luthers buchstäblich angezogen fühlten. Seit Mittwoch gibt es in der Aula des Außenwirtschafts- und Außenministerium nun eine Ausstellung, die sich mit dem Protestantismus, von seinen Vorläufern bis in die Gegenwart, und seiner Bedeutung für die Kirche und die Menschen auseinandersetzt.
Staatssekretär István Íjgyártó erinnerte in seiner Eröffnungsrede daran, dass die Reformation für Ungarn nicht nur eine Erneuerung war, sondern die Grundlage für das eigene Überleben. Anfang des 16. Jahrhunderts eroberten die Türken das Land und es kam zu einer Dreiteilung, die die Einheit des Köngreich Ungarns beendeten. In einem zersplitterten Land aber kam der Religionsausübung in der Muttersprache eine besondere Bedeutung bei.
Die Ausstellung wird in vier Sprachen gehalten, neben Ungarisch finden sich Erklärungen in Deutsch, Englisch und Französisch. Der Oktober wird im Jubiläumsjahr der Reformation der Höhepunkt der Feierlichkeiten sein, da Martin Luther – mutmaßlich – am 31. Oktober 1517 seine 95 Thesen an die Tür der Schlosskirche von Wittenberg schlug.
von Stefan Höhm (sh)