Ein Bericht von Attila Kenyeres:
Die Studenten der agrarwissenschaftlichen Fakultät der Universität Debrecen haben sich mit einem prachtvollem Umzug und einer imposanten Volkstanzvorführung von ihrer Stadt und Universität verabschiedet. In der alten Bürgerstadt existiert diese schöne Tradition seit Jahrzehnten: zu dieser Gelegenheit werden bunte Produktionen und ein spektakulärer Umzug durch die Stadt von den Studenten der Landwirtschaft präsentiert.
Der Hof vor dem Agrarwissenschaftlichen Zentrum der Universität von Debrecen wurde am Freitag morgen von in Volkstracht gekleideten Studenten überflutet. Sie setzten sich nachher in schön verzierte Kutschen hin, um durch die Stadt zu ziehen. Auf den Gespannen sangen sie ungarische Volkslieder von Volksmusikanten begleitet und von ungarischen Pferdehirten und Husaren gefolgt. Der Festzug fuhr auf den Hauptplatz Debrecens, wo zwei traditionelle ungarische Volkstänze, der elegante Salontanz, der „Palotás” und ein richtiger „Volkstanz”, der „Somogyi” von ihnen vorgeführt wurden. Die Vorstellungen und der Umzug bildeten den schönsten und berühmtesten Teil der sogenannten „Gelbfärbungswoche”.
Die „Gelbfärbung” ist diejenige Veranstaltungsreihe, mit der sich die Absolventen der landwirtschaftlichen Fakultät von ihrer Stadt Debrecen und ihrer Universität verabschieden. Es wird „Gelbfärbung” genannt, weil es aufgrund der Tradition eigentlich im Herbst gefeiert wurde, wenn der Maisstengel gelb Iist. Dieses Fest ist gleichzeitig auch eine Ehrenbezeichnung für die Stadt Debrecen, wo das ökonomiewissenschaftliche Hochschulwesen im 19. Jahrhundert startete, mit der Förderung der Bürger der Stadt.
Die Studenten fuhren danach vom Kossuth Platz vor das Hauptgebäude der Universität, wo sie die traditionellen ungarischen Tänze, die gröβte Attraktion der Gelbfärbungswoche, deren Choreografie sie wochenlang gelernt hatten, nochmal für das begeisterte Publikum vorführten. Das eine Woche lange Festival endet mit einem Abschlussball.