Auf der Jubiläumsveranstaltung zum 30-jährigen Bestehen der Audi Hungaria wurde heute feierlich die Serienproduktion der neuen Generation von Elektromotoren für Modelle auf Basis der Premium Platfom Electric (PPE) gestartet, die zunächst in der Audi Q6 e-tron Baureihe zum Einsatz kommen. Für die PPE-Antriebe wurde in einer bestehenden Produktionshalle ein komplett neuer Produktionsbereich mit einer Investition von 190,2 Mio. EUR auf 15.000 Quadratmetern geschaffen, in dem 700 Mitarbeitende im Dreischichtbetrieb täglich bis zu 2.000 Elektroantriebe für die PPE-Plattform fertigen.
„Győr ist prädestiniert für die Produktion der noch kompakteren und effizienteren Elektromotoren für die PPE“, sagt Audi-CEO Gernot Döllner. „Der Standort mit seinem hochqualifizierten Team hat seit 2018 bereits mehr als 400.000 elektrische Antriebe gebaut – eine Erfahrung von unschätzbarem Wert.“ Neben den E-Motoren für die PPE, welche die Audi Q6 e-tron Baureihe antreiben, baut Audi Hungaria auch die Antriebe für den Audi Q8 e-tron. Darüber hinaus wird derzeit für die E-Maschinen für Fahrzeuge auf Basis des MEBeco (Modularer E-Antriebs-Baukasten) aus dem Volkswagen Konzern ein zusätzlicher Produktionsbereich aufgebaut.
„Der Produktionsstart in Győr markiert einen wichtigen Meilenstein beim Anlauf der Produktion des Audi Q6 e-tron“, sagt Audi-Produktionsvorstand Gerd Walker. „Aus eigener Erfahrung weiß ich, wie leidenschaftlich das Team von Audi Hungaria arbeitet und wie konsequent es die weitere Elektrifizierung des größten Motorenwerks der Welt vorantreibt. Mit der enormen Expertise bei Antrieben und der bilanziell CO2-neutralen Fertigung ist der Standort Győr ein unverzichtbarer Bestandteil des globalen Audi Produktionsnetzwerks“, ergänzt Gerd Walker, der von 2012 bis 2016 Geschäftsführer für die Fahrzeugproduktion bei Audi Hungaria war.
„Audi Hungaria ist in den letzten 30 Jahren von einem kleinen Motorenwerk zu einem entscheidenden Akteur der Automobilindustrie herangewachsen. Unser Unternehmen bildet eine tragende Säule im weltweiten Produktionsnetzwerk des Volkswagen Konzerns und der Markengruppe Progressive und ist ein starker Antrieb der ungarischen Wirtschaft. Neben unseren Premiumprodukten betreiben wir in Győr umfangreiche Entwicklungsarbeiten. Mit unseren kompetenzbasierten Dienstleistungen bieten wir unseren Partnern einen echten Mehrwert. Mit dem Produktionsstart der neuen Generation von Elektromotoren bereiten wir unser Unternehmen weiter auf das Zeitalter der Elektromobilität vor“, sagt Alfons Dintner, Vorstandsvorsitzender der Audi Hungaria.
Die PPE-Antriebe wurden auch in Győr entwickelt: Die Technische Entwicklung in Győr unterstützt auch die Fertigung nach dem Start der Serienproduktion. Die Gestaltung der neuen Produktionslinien für PPE-Antriebe ist das Ergebnis einer einzigartigen Zusammenarbeit zwischen den Spezialisten für Fertigungsplanung aus Győr und Ingolstadt sowie den Fachleuten des Győrer Werkzeugbaus. Eine Besonderheit bei der Gestaltung des neuen Produktionsbereichs war, dass erstmals VR-Brillen bei der Planung einer Fertigungslinie eingesetzt wurden.
Die Herstellung der PPE-Motoren setzt sich aus der Fertigung der Stator- und Getriebekomponenten sowie aus der Achsmontage zusammen. Um die E-Maschinen für die PPE fertigen zu können, installierte das Unternehmen drei neue Linien: Die Fertigungslinie für Statoren hat 28, die Getriebefertigung 15 Arbeitsschritte. Allein für die Achsmontage sind 190 einzelne Montageschritte erforderlich. Gefertigt wird dabei für Audi und Porsche.
„Mit der Produktion der PPE-Antriebe haben wir unsere Fertigungstiefe erweitert und neue Jobprofile geschaffen, wie beispielsweise in den Bereichen Verzahnungstechnik, neue Wärmebehandlungsverfahren und Lasertechnologie. Außerdem haben wir unsere Fertigungstechnologie um eine Reihe innovativer Lösungen erweitert: Konzernweit wenden wir als erster Standort ein neues Imprägnierverfahren an und bauen erstmals in Győr Getriebekomponenten als integrierten Teil von Elektroantrieben. Dank der langjährigen Erfahrung meines Teams in der Produktion von Verbrennungsmotoren und der gezielten Weiterbildung liefern wir unseren Kunden auch PPE-Antriebe in Premiumqualität”, sagt Robert Buttenhauser, Vorstand Produktion Antriebe der Audi Hungaria.
Seit 2020 produziert Audi Hungaria mit der größten Photovoltaik-Dachanlage Europas bilanziell CO2-neutral und ist größter Nutzer industrieller Geothermie in Ungarn. Audi Hungaria transportiert die E-Motoren für die PPE aus Győr CO2-neutral mit dem Transport- und Logistikunternehmen DB Cargo nach Ingolstadt.
Im Jahr des Produktionsstarts für die PPE blickt Audi Hungaria auf eine 30-jährige Erfolgsgeschichte zurück. Das Unternehmen entwickelte sich zum weltweit größten Antriebswerk und produzierte als erster Hersteller in Ungarn Autos der Premiumkategorie. Die Technische Entwicklung liefert Produktentwicklungen für Audi und den Volkswagen Konzern. Neben der Produktion erbringt das Unternehmen eine breite Palette an Dienstleistungen für andere Konzernmarken und setzt dabei auf das große Know-how seiner Mitarbeitenden. Mit der künftigen Produktion des CUPRA Terramar erhöht Győr die Synergien für das weltweite Produktionsnetzwerk weiter.
In der Exklusivserienfertigung des Werkzeugbaus fertigt Audi Hungaria Karosserieanbauteile für die Marken Audi, Lamborghini und Bentley. Hier entstehen komplexe Karosserieteile wie Heck- und Frontklappen, Türen, Kotflügel, Dächer und Seitenwandrahmen – hauptsächlich aus Aluminium.
Seit seiner Gründung hat Audi Hungaria rund zwölf Milliarden Euro an Investitionen getätigt. Damit zählt der Standort zu den größten Investoren der ungarischen Industrie. Audi Hungaria beschäftigt heute rund 12.000 Mitarbeitende. Das Unternehmen engagiert sich seit Unternehmensgründung für das Sport und kulturelle Leben der Region und fördert soziale Initiativen, die Bildung der Zukunftsgeneration sowie die Forschungs- und Entwicklungstätigkeiten in Ungarn.