Zur Grundsteinlegung beim Bau der Donaubrücke zwischen dem slowakischen Komárno und dem ungarischen Komárom trafen sich am Dienstag der ungarische Ministerpräsident Viktor Orbán und sein slowakischer Amtskollege Robert Fico auf der ungarischen Seite des Bauprojekts.
Die Brücke ist mehr als nur eine neue Verbindung zwischen beiden Ländern. Wer hier aktuell mit dem Auto die Donau queren will, fährt derzeit über die Elisabethbrücke. Diese wurde noch zu Zeiten der österreichisch-ungarischen Monarchie im Jahr 1892 ihrer Bestimmung übergeben und wird den heutigen Anforderungen nicht mehr gerecht. Deshalb einigten sich beide Länder vor 5 Jahren darauf, eine vollkommen neue Brücke zu errichten. Diese wird nun 170 Meter westlich neben der Eisenbahnbrücke über den Fluss geschlagen und wird 600 Meter lang sein.
Den Planungen nach wird das Projekt im Herbst 2019 abgeschlossen. Mit der Fertigstellung des Projekts wird sich auch das Leben auf beiden Seiten verändern, da der Verkehr dann nicht mehr durch die jeweilige Stadt rollen muss, sondern um diese herumgeführt wird. Aber nicht nur die Anwohner werden dadurch an Lebensqualität gewinnen, auch wirtschaftlich betrachtet handelt es sich um ein ganz wichtiges Projekt. Aktuell dürfen nur LKWs mit maximal 20 Tonnen über die vorhandene Brücke rollen. Auf der neuen wird auch Schwerlastverkehr möglich sein, der dann nicht mehr große Umwege nehmen muss, wie über die 53 km entfernte Brücke in Vámosszabadi nördlich von Győr. Auch die Anbindung an das ungarische Fernstraßennetz wird verbessert, man wird hier von der M1 dann direkt bis an die slowakische Grenze fahren, ohne durch bewohnte Siedlungen fahren zu müssen.
von Stefan Höhm (sh)