Stefan Höhm (sh): Viele werden es schon bemerkt haben und Ungarn ist einmal mehr besonders betroffen: seit ungefähr 14 Tagen quält die Hauptpollensaison der Ambrosia (párlágfü) viele Menschen. Ständiges Niesen, verstopfte und/oder laufende Nasen, Schlaflosigkeit: von Mitte August bis Mitte September leiden viele Menschen, vor allem im Karpartenbecken. Eine Allergieuntersuchung auch über das Blut verschafft Klarheit über den Allergietypus.
Im Gegensatz zu den letzten Jahren verlaufen viele Allergiebilder dieses Mal aber weniger schlimm. Hier zeigen anscheinend die jahrelangen Aufklärungs- und Aktionskampagnen der Behörden ihre Wirkung. Besonders in diesen Tagen schwärmen die Beamten wieder aus, um zu kontrollieren, ob die Grundstückseigentümer die bei vielen Menschen heftige allergische Reaktionen auslösende Pflanze beseitigt wurde. Ist dies nicht der Fall, werden seit 1. Juli nicht nur Verwarnungen, sondern nun auch schon Strafen von bis zu 5 Millionen Forint ausgesprochen. Den Ämtern geht es nach eigener Auskunft nicht darum, damit möglichst viel Geld einzunehmen. Vielmehr hat es die Ambrosia binnen eines Jahrzehnts seit ihrem ersten stärkeren Auftreten geschafft, sich zu einem ernsthaften wirtschaftlichen Problem zu entwickeln. Wer nicht schlafen kann und dauernd niesen muss, ist in seinen Leistungen und auch in seiner Lebensqualität teilweise erheblich beeinflusst.
Größere „Ambrosiafelder” von mehreren Hektar Größe, wie man sie noch vor Jahren finden konnte, sind heute schon eher selten. Die Beamten kennen auch die problematischen Ecken, wo es die Grundstückseigentümer nicht so genau nehmen. Typische Fundstellen sind übrigens nicht nur vernachlässigte Liegenschaften, sondern bei landwirtschaftlichen Flächen die Randgebiete, wo die Egge nicht mehr hinkommt und auch kein breiter Traktorreifen etwas besetigt. Beim effektiven Kampf gegen das Gewächs hilft auch, dass die Fundgebiete nach und nach auf Karten erfasst wurden. Man weiß jetzt eben schon, wo man fündig werden könnte.
Jeder Grundstückseigentümer sollte gerade die verlasseneren Ecken seines Anwesens im Hionblick auf Ambrosia kontrollieren. Allergiker finden im Internet zahlreiche Hinweise, wie man die körperlichen Reaktionen mildern kann. In unserer Redaktion konnten wir den Taschentuchverbrauch mit Brennesseltee und Honig senken. Schmeckt so gesüßt übrigens gar nicht so übel wie es klingt.
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