Bereits in den letzten Jahren hat Ungarn einiges getan, um seine Verkehrsinfrastruktur zu verbessern. Dieser Politik möchte man treu bleiben. Bis zum Jahr 2022 sollen weitere 900 Kilometer Schnellstraße gebaut werden, hierfür stehen 2.500 Milliarden Forint – gut 8 Milliarden Euro – zur Verfügung. Wie Róbert Homoloya, für Straßenverkehrspolitik verantwortlicher Staatssekretär im Nationalen Entwicklungsministerium (Nemzeti Fejlesztési Minisztérium – NFM) auf einer Pressekonferenz weiterhin mitteilte, werden dabei 55% der Kosten von Ungarn und 45% von der EU getragen. Für 80% der genannten Milliardensumme erfolgten bereits Ausschreibungen, die Verträge mit den Konsortien sind unterschrieben.
Umfasste das Schnellstraßennetz 2014 nur 1.400 bis 1.500 Kilometer, werden es mit den neuen Investitionen deutlich mehr als 2.000 Kilometer Autobahnen und Schnellstraßen und damit mehr als im Nachbarland Österreich sein, betonte der Politiker. Er erinnerte zudem daran, dass sich in der ersten Hälfte der laufenden Legislaturperiode zum Ziel gesetzt wurde, alle Komitatsstädte und die fünf komitatsgleichen Städte Dunaújváros, Érd, Hódmezővásárhely, Nagykanizsa und Sopron an das Schnellstraßennetz anzuschließen sowie alle Autobahnen bis zu den Grenzen zu verlängern, damit Ungarn an das internationale Schnellstraßnnetz angeschlossen ist.
Weiterhin wurde berichtet, dass allein 2016 Straßenabschnitt von 560 Kilometern Länge für 69 Milliarden Forint erneuert wurden, 2017/18 stehen aus ungarischen und EU-Töpfen 155 Milliarden Forint für weitere 1.000 Kilometer zur Verfügung. Homolya erinnerte in diesem Zusammenhang auch an den Ausbau der Autobahn M1, die von zwei auf drei Spuren erweitert werden soll; es ist die verkehrsreichste Autobahn Ungarns. In einem ersten Schritt wird das zunächst bis Tatabánya realisiert, in einem zweiten bis Győr.