Bis zum Jahr 2020 sollen 61 Milliarden Forint in die Entwicklung des Tourismus der Region Sopron/Neusiedler See (Fertő tó) investiert werden.
Im Rahmen des „Moderne-Städte-Programms“ (Modern városok program) sollen auf der ungarischen Seite des auch „Wiener Meer“ genannten Sees neue Strandabschnitte, Wasserbecken, Segelzentren und Häfen, Sportanlagen, Fußgängerzonen sowie ein 100-Zimmer-Hotel geschaffen werden.
In der Stadt Sopron sollen Fassaden und Straßen erneuert sowie ein Museumsviertel geschaffen werden. Für letzteres gibt es sicherlich genügend Material, Sopron ist nach Budapest die Stadt mit den meisten Baudenkmälern in Ungarn. Kleinere Investitionen sollen auch der zum UNSECO-Weltkulturerbe gehörenden Kulturlandschaft Fertő/Neudsiedler See zugutekommen. Profitieren von dem Geldregen sollen auch die Schlösser in Fertőd und Nagycenk.
Nur nebenbei: beide Schlossanlagen sind schon heute sehr sehenswert. Das Schloss Esterházy in Fertőd gilt als das „ungarische Versailles“, Schloss Nagycenk hat auch schon jeder Ungar gesehen, zumindest wenn er sich die Rückseite des aktuellen 5.000-Forint-Scheins einmal genauer angesehen hat.
Hintergrund für die Investitionsinitiative ist auch, dass die Schnellstraße M85 zwischen Győr und Sopron in Zukunft dafür sorgen soll, dass die Stadt an der österreichischen Grenze in Zukunft von Ungarn aus deutlich besser und bequemer erreicht werden kann. Bisher musste man sich von Győr aus ca. 90 km über Landstraßen und durch zahlreiche Ortschaften quälen, ein Drittel der M85 sind mittlerweile für den Verkehr freigegeben und gestalten die Anreise komfortabler.
Damit bleibt zu hoffen, dass die Gegend um Sopron und den Neusiedler See nun auch zunehmend von einheimischen Touristen entdeckt wird. Deutsche und Österreicher kommen schon jetzt sehr gern hierher. Grund dafür ist nicht nur die grenznahe Lage, vielmehr hat diese Gegend einfach sehr viel zu bieten. In Sopron gibt es sehr viel zu entdecken, die Dörfer um den Neusiedler See, einem der wenigen Steppenseen in Europa, kommen oft sehr ungarisch daher. Und hier wurde deutsch-deutsche Geschichte geschrieben: beim Paneuropäischen Picknick in der Nähe von Sopronkőhida wurde der erste Stein aus der Berliner Mauer gebrochen.
Lesen Sie hier noch einmal die Ungarn-TV-Tipps für einen Ausflug in diese Gegend: https://www.ungarn-tv.com/ein-tag-rund-um-sopron-9235.html