Stefan Höhm (sh): Wie der Verband der ungarischen Versicherungen (Magyar Biztosítók Szövetsége – Mabisz) in einer Presseaussendung mitteilte, wurden in diesem Sommer 6 Milliarden Forint an Privatpersonen allein für Sturmschäden an ihren versicherten Immobilien gezahlt. Stürme, Wasserein- und Wolkenbrüche verursachten freilich einen noch viel höheren Sachschaden, wobei ein Viertel der Eigentümer für diese Fälle nicht versichert ist.
„Hauptsaison“ für Sturmschäden sind die Monate Mai bis August. Diesmal waren besonders die Komitate Zala, Vas, Győr-Moson-Sopron, Borsod, Békés und Bács-Kiskun betroffen. Die höchsten Schäden gab es freilich in der dicht besiedelten Hauptstadt Budapest, wie Mabisz berichtete. Dabei nehmen lokal begrenzte Schadensfälle immer mehr zu. Am teuersten kam den Versicherungen ein Sturm und Eisregen am 21. Juni in Megyaszó und Umgebung östlich von Miskolc, wo praktisch keine Immobilie ungeschoren davonkam. Typisches Schadensbild sind massive Schäden am Dach und nachfolgendes Eindringen von Starkregen oder das gleich ganze, insbesondere tieferliegende Straßenzüge unter Wasser gesetzt wurden und entsprechende Überschwemmungsschäden auftraten.
Mit 4,4 Millionen versicherten Wohnimmobilien erreicht Ungarn eine Versicherungsquote von 73%. Damit steht man im internationalen Vergleich ziemlich gut da. Der Verband wies aber auch auf das Problem der Unterversicherung hin. Oftmals werde nämlich nicht der wahre Immobilienwert, sondern nur der kreditbelastete Teil versichert, womit der Eigentümer im Schadensfall einen nicht unerheblichen Teil – trotz Versicherungspolice – aus eigener Tasche begleichen muss.