Seit Sonntagabend hält sich der chinesische Ministerpräsident Li Keqiang in der ungarischen Hauptstadt Budapest auf. Am heutigen Montag findet in der Donaumetropole der sogenannte 16+1–Gipfel statt, ein Treffen unter Führung Pekings mit 16 Ländern aus Mittel-Ost-Europa. Kurz gesagt sind das alles Staaten, die sich früher auf der östlichen Seite des Eisernen Vorhangs befanden, einschließlich der baltischen Länder.
Im Kern geht es darum, dass China in diesen Ländern sehr umfassende Infrastrukturprojekte – Pipelines, Straßen, Bahnverbindungen, Häfen, Flughäfen oder Kraftwerke – baut und finanziert mit dem Ziel, eine „neue Seidenstraße“ entstehen zu lassen, um so einen besseren Zugang zu den europäischen Märkten zu haben. Man spricht in diesem Zusammenhang auch von einem „neuen Marshallplan“, der natürlich vor allem in Westeuropa kritisch gesehen wird, da er den Einfluss des asiatischen Landes verstärken wird.
Auch morgen weilt Li Keqiang noch in der Donaumetropole. Dann wird es bilaterale Gespräche zwischen Ungarn und China geben.
Die Budapester müssen sich angesichts der Vielzahl anwesender Regierungschefs vor allem heute auf Behinderungen im Straßenverkehr einstellen.