Die ungarischen Thermalquellen stellen eine besondere Eigenschaft der Hydrographie Ungarns dar, die sowohl quantitativ als auch qualitativ weltweit herausragend ist. Nach Japan, Island, Italien und Frankreich ist Ungarn die fünfte bedeutende Nation in Bezug auf Thermalwasser.
Die heilenden Thermalquellen sind in allen Regionen des Landes zu finden und versorgen zahlreiche Heilbäder. Budapest ist die einzige Hauptstadt der Welt mit Thermalbädern. Die ungarische Badekultur, die auf den Schätzen der Heilwässer basiert, reicht über 2000 Jahre zurück. Die wertvollen Heilquellen des Landes sind weltweit bekannt und spielen eine bedeutende Rolle im Tourismus. Aus diesem Grund ist Ungarn ein beliebtes Ziel im internationalen Gesundheitstourismus.
In Bezug auf die Eigenschaften von Thermal- und Heilwassern nimmt Ungarn in Europa den ersten Platz ein. Derzeit gibt es etwa 500 Orte mit Thermalwasserquellen, was bedeutet, dass auf 70% der Landesfläche natürliche Gewässer mit einer Temperatur von mehr als +30°C zu finden sind.
Einige bekannte Thermalwasserquellen und ihre Wirkungen:
Kohlensäurehaltige Heilquellen:
Diese sind hauptsächlich in vulkanischen Gebirgen und deren Randgebieten zu finden. Zu den Orten gehören das Balaton-Hochland, der südliche Uferbereich des Balatons, Székesfehérvár und Umgebung sowie das westliche Transdanubien. Balf und Bük in den Mátra-Bergen, Parádfürdő. Die kohlensäurehaltigen Bäder eignen sich allgemein zur Entspannung und Stressreduktion, werden jedoch hauptsächlich bei der Behandlung und Heilung von kardiologischen Erkrankungen eingesetzt. Aufgrund ihrer Wirkung wird die Blutzirkulation in Haut und Muskeln gesteigert, der Blutdruck gesenkt und somit die Belastung des Herzens verringert.
Alkalische Gewässer:
Erfahrungen zeigen, dass alkalische Gewässer als Badekur bei Erkrankungen des Bewegungsapparates, rheumatischen Beschwerden und einigen gynäkologischen Erkrankungen Linderung verschaffen können. Beispiele hierfür sind Békéscsaba, Kiskunhalas, die Anna-Quelle in Szeged, Szolnok auf der Puszta, Sikonda, Nagyatád, Kaposvár, Csokonyavisonta und Zalakaros.
Schwefelhaltige Heilquellen:
Schwefelhaltiges Heilwasser hat entzündungshemmende und schmerzlindernde Wirkungen. Es fördert die Verbesserung von Erkrankungen des Bewegungsapparates, lindert gynäkologische Probleme, und der im Körper aufgenommene Schwefel stärkt die Knorpelgewebe und beschleunigt deren Regeneration. Beispiele hierfür sind Harkány und Hévíz in Transdanubien, Balf (nur eine der Quellen), Csisztapuszta in der Nähe von Fonyód, Bogács und Kéked in Nordungarn sowie die Lukács- und Rudas-Bäder in Budapest.