Mit Spannung wartete Ungarn am Wochenende auf die Rede Viktor Orbáns zur Lage der Nation. Am Samstag um Punkt 15 Uhr hat sich der Ministerpräsident dann auf dem Budapester Burggelände zu zahlreichen Themen geäußert. Mit den Worten „Schlimmer hätte das Jahr nicht beginnen können…“ begann er seine Rede, die auch live im TV übertragen wurde…Er zielte damit auf den Pädophilenskandal ab, der unter anderem den Rücktritt der Staatspräsidentin und der ehemaligen Justizministerin forderte. Der Schutz von Kindern sei das oberste Gebot und daher sei die Begnadigung in diesem zurückliegenden Pädophilenskandal eine definitiv falsche Handlung gewesen und der Rücktritt absolut richtig. Er dankte den beiden Politikerinnen für ihre sonst sehr gut Amtszeit. Antworten wie es dazu kommen konnte lieferte Orban nicht. Nachdem er das auch für die Fidesz-Partei unschöne Thema abgeschlossen hatte wandte er sich deutlich entspannter im Redestil an weitere Themen. Da war zum Beispiel die Energiepolitik sowie die Autowirtschaft Ungarns. Er verglich beide Themen etwas mit verschmitztem Lächeln mit der deutschen irrsinnigen grünen Politik. In Ungarn rette man die Automobilwerke, in Deutschland geht der Trend gerade rasant nach unten. Der EU müsse man zu neuer Größe verhelfen und auch zum Thema Brüssel teilte Orban in seiner Rede ordentlich aus und unterstrich abermals, daß Ungarn weiterhin keine Waffen in die Ukraine liefern werde und das Thema Migration ebenfalls weiter nach bestehenden Prinzipien beibehalten werde. Auch hier teilte der ungarische Ministerpräsident mit erhobenem Haupt aus und fragte in die Runde ob man in vielen europäischen Ländern in Zukunft noch Europäer antreffen würde…
Immer mehr gestärkt kam Orban noch zum Thema Schweden, dem er positiv entgegen sieht und auch das Thema Amerika fand in seinen Worten Platz, denn „Make Amerika Great again“, dürfte wohl geráde Trump gefallen, den sich Ungarn gerne wieder als neuen Präsidenten der USA wünscht.
Die Opposition reagierte umgehend auf die Rede und liess verlauten, daß es keinerlei Antworten oder aber auch Entschuldigungen zum Pädophilenskandal gegeben hätte.
Die staatlichen TV-Medien starteten nach der Rede die Propaganda-Maschinerie, in dem sie die Rede Orbáns den gesamten Abend immer wieder wiederholten und zum Hauptprogramminhalt machten, wie jedoch aber auch in den deutschen Medien mit eigenen politischen Richtungen ebenfalls mittlerweile verfahren wird.
Am Freitagabend versammelten sich Zehntausende auf dem Heldenplatz und der gesamten Umgebung und zeigten sich solidarisch mit den Missbrauchsopfern des Pädophilenskandals, sie demonstrierten gegen die Haltung von Staat und Kirche in Bezug auf den Schutz der Kinder. Es gebe lediglich ein Geflecht von Lügen von Staat und Kirche und keinerlei Aufklärung, Untersuchungsausschüsse oder ähnliches. Viele Prominente kamen zu Wort und es war deutlich Aufbruchstimmung spürbar. Der Wille zu Veränderung und vor allem klare Antworten die gefordert werden auf viele offene Fragen in dem Regierungsskandal, standen auf den Fahnen und Plakaten.