Esther Horvaths Ausstellung „Sterne der arktischen Nacht“, die am Donnerstag im Capa-Zentrum eröffnet wurde, zeigt eine abgeschiedene Forschungsstation in der Arktis. Die Ausstellung fokussiert auf Wissenschaftlerinnen, die in Ny-Ålesund auf Spitzbergen, dem Epizentrum der globalen Erwärmung, arbeiten.
Virágvölgyi István, der Direktor des Capa-Zentrums, betonte bei der Presseführung, dass die dokumentarischen Fotografien von Esther Horvath ein spezielles Mikroumfeld zeigen, das die meisten Menschen wohl nie erleben werden. Ny-Ålesund ist eine weitgehend unbekannte, abgeschiedene Welt, die gerade wegen des Klimawandels besondere und spannende Erkenntnisse verspricht, sagte Virágvölgyi István.
Kuratorin Katalin Kopin erläuterte, dass sich die Ausstellung auf die Darstellung weiblicher Wissenschaftlerinnen konzentriert. Sie betonte, dass die klimatischen Veränderungen in Ny-Ålesund starke und rasche Auswirkungen auf das Leben aller Menschen haben, und dass die Fotografien von Esther Horvath den Menschen zeigen, denen wir die Erkenntnisse aus dieser Region verdanken. Horvath dokumentiert nicht nur die wissenschaftliche Arbeit in der Nähe des Nordpols, sondern vermittelt sensibel auch den Alltag und die Ziele der engagierten Forscherinnen, die in rauen Bedingungen tätig sind, und schlägt dabei eine Brücke vom Globalen zum Persönlichen.
Esther Horvath erzählte den Pressevertretern bei der Führung, dass es keine Straßen zu der nördlichsten internationalen Forschungsstation der Welt gibt: Nur ein monatliches Schiff und ein kleines Flugzeug, das alle zwei Wochen 14 Personen befördern kann, führen dorthin. In Ny-Ålesund bringt der Winter vier Monate Dunkelheit, und die Wissenschaftler arbeiten bei Schneestürmen und Temperaturen bis zu minus dreißig Grad. Im Ort leben nur die Forscher und das Personal, das für den Betrieb der Siedlung verantwortlich ist – insgesamt 35 bis 40 Menschen.
Seit 2019 begleitet und fotografiert Horvath die Arbeit an der Station, an der Forscher aus zehn Nationen gemeinsam im Bereich Klimaforschung und Umweltschutz tätig sind. Sie untersuchen die Veränderungen in der Arktis und deren Auswirkungen auf die Menschheit. Die Region gilt als Epizentrum der globalen Erwärmung, da die Winterdurchschnittstemperatur dort seit 1991 um 6-8 Grad gestiegen ist – eine Erwärmung, die schneller als irgendwo sonst auf der Erde erfolgt.
Horvath erklärte auch, dass sie mit ihren Fotografien, die weiblichen Forscher zeigt, und damit die nächste Generation von Wissenschaftlerinnen und Entdeckerinnen inspirieren möchte.