Stefan Höhm (sh):Wenn von Finnland die Rede ist, werden viele an Seen, dementsprechend viele Mücken, den ein oder anderen Formel-1-Weltmeister – und Alkohol denken. Die finnische Polizei war es auch, die das heute sogenannte „finnische Verfahren” entwickelte, denn die beiden letztgenannten Punkte – Autofahren und Alkohol – vertragen sich bekanntlich nicht, und in Ungarn gilt konsequenter Weise die Grenze von 0,0 Promille.
Beim „finnischen Verfahren“ stehen meist 3 Polizisten hintereinander auf der Straße und bitten die Autofahrer darum, in ein Alkoholtestgerät zu hauchen. Nach wenigen Sekunden liegt das hoffentlich negative Ergebnis vor und die nächsten 3 Fahrzeuglenker können kontrolliert werden.
Erstmals wurde das 2012 in Ungarn ausprobiert, seit 2014 finden die Kontrollen im ganzen Land regelmäßig statt. Wie uns die Polizei im Komitat Győr-Moson-Sopron auf eine Presseanfrage hin mitteilte, wird bevorzugt an solchen Stellen kontrolliert, wo es schon einmal aklholbedingte Unfälle gab, aber auch vielbefahrene Straßen und bei Veranstaltungen spielen bei der Ortswahl eine gewisse Rolle. Es gibt jedoch auch Kontrollen um 11 Uhr im Gewerbegebiet oder um 17 Uhr in einem Wohngebiet , also ungewöhnliche Orte zu ungewöhnlichen Zeiten. Genau dieses „überall und jederzeit” der Möglichkeit von Kontrollen ist letztlich auch das Ziel, wie uns die Polizei bestätigte. So erhofft man sich, die Zahl der Alkoholfahrten senken zu können.
Bei ungefähr jedem 250. Autofahrer schlägt die Alkoholsonde an. Der oder die Betroffene wird dann natürlich genauer unter die Lupe genommen. Ansonsten erfolgen beim finnischen Verfahren keine technischen oder personenbezogenen Prüfungen, es sei denn, irgendwelche Mängel oder Straftaten fallen direkt ins Auge.