Stefan Höhm (sh): Die zweite Julihälfte hält für Sportinteressierte in Ungarn jede Menge Highlights bereit. Neben der Formel-1 am letzten Juliwochenende auf dem Hungaroring und dem Europäischen Olympischen Jugendfestival vom 23.-29. Juli in Győr gibt es vom 14. bis 30. Juli die 17. Schwimmweltmeisterschaften. Zur „mentalen Vorbereitung“ haben wir mal ein paar Fakten für Sie zusammengetragen.
Eigentlich bekam Guadalajara vor 6 Jahren den Zuschlag für dieses Großereignis, aber 2015 traten die Mexikaner aus finanziellen Gründen zurück, so dass Budapest zum Zuge kam. Dabei werden bis zum 22. gar keine Wettbewerbe in der ungarischen Hauptstadt ausgetragen, denn bis dahin werden die Freiwasserschwimmer in Balatonfüred auf den heimischen Bildschirmen zu sehen seien.
Oder eben auch nicht. Der deutsche Schwimmsport steckt nämlich in einer tiefen Krise, bei den Olympischen Spielen 2016 holten die Beckenschwimmer nicht eine einzige Medaille. Da nach den Rücktritten von Paul Biedermann und Britta Steffen auch die Zugpferde fehlen, die den deutschen Fernsehzuschauer zur besten Sendezeit vor das Gerät holen, muss man auf der Fernbedienung weit nach hinten zappen, um zuschauen zu können: Livebilder kann man sich über One, ZDFinfo, Eurosport oder im Stream von ARD und ZDF ins Wohnzimmer holen.
Leidtragende davon sind aber nicht nur eingefleischte Schwimmsportfans, sondern auch die deutschen Teilnehmer im Freiwasserschwimmen und Wasserspringen. Die sind nämlich durchaus erfolgreich und immer für Edelmetall gut, haben aber diesmal keine Chance, sich einem breiteren Publikum zu präsentieren.
Insgesamt gibt es 75 Wettbewerbe. Zentrum der WM wird die Duna Aréna sein, wo 42 Weltmeister und Weltmeisterinnen im Becken gekürt werden. Außerdem finden hier die Sprungwettbewerbe statt. Die in nur 2 Jahren errichtete Schwimmstätte hat normalerweise ein Fassungsvermögen von 5.000 Zuschauern, durch Zusatztribünen während der WM können jetzt aber jeweils 15.000 Fans live dabei sein.
Ein spektakuläres Highlight werden sicherlich die Wettbewerbe im Klippenspringen sein.
Diese finden auf dem Batthány tér direkt am Donauufer und gegenüber dem Parlament statt. Die Sportler selbst werden den wunderbaren Ausblick aus 27 m (Männer) bzw. 20 m (Frauen) Höhe über den extra aufgebauten Pools sicherlich nicht direkt genießen können, aber wir freuen uns auf spektakuläre Bilder.