Am Samstag können die Besucher in Ópusztaszer erfahren, welche Weinernte im Herbst zu erwarten ist. Im Nationalen Historischen Gedenkpark findet das erste Event des Jahres statt: der traditionelle Rebschnitt zum St. Vinzenz-Tag. Csengele Kodácz erklärte, dass weinbautreibende Bauern den Heiligen Vinzenz als Schutzpatron des Weins verehren und seinen Namenstag am 22. Januar als traditionellen Ernteschätztag betrachten.
Der Heilige Vinzenz, der um 300 in Spanien als Märtyrer starb, wird je nach Region auf unterschiedliche Weise mit der Ernteprognose in Verbindung gebracht. Ein altes Sprichwort lautet: „Wenn der Vinzenz weint, wird der Keller voll sein“, was bedeutet, dass mildes Wetter an diesem Tag auf eine reiche Weinlese hindeutet. Der Heilige Vinzenz wird nicht nur von ungarischen Winzern verehrt, sondern auch in Frankreich, Süddeutschland und Österreich. Sein Name wird volkstümlich als „Vin-Cent“ (hundertfacher Wein) interpretiert. Nach der Tradition werden die abgeschnittenen Reben in warmem Wasser aufbewahrt, um aus den Knospen Rückschlüsse auf den richtigen Zeitpunkt für den Rebschnitt zu ziehen. Zum Abschluss der Veranstaltung werden neue Mitglieder des St. Vinzenz-Weinordens am Árpád-Denkmal feierlich aufgenommen.